Vom Gamer zum Programmierer

In der Betreuten Wohngruppe Bestätigung gefunden

BORKEN. Vom Gamer zum Programmier, fast zu schön, um wahr zu sein? Nicht für den 18-jährigen Adrian. Der junge Mann wohnt seit drei Jahren in einer Borkener Wohngruppe der Evangelischen Jugendhilfe Münsterland. Vor einigen Monaten wurde er quasi als IT-Kenner
„entdeckt“.

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„Mein Bezugsbetreuer hatte mich angesprochen, ob ich nicht einige Notebooks des Unternehmens mit Betriebssystemen und Programmen einrichten kann“, erinnert sich Adrian. Durch Zuschüsse aus der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW hatten verschiedene Wohngruppen des Steinfurter Jugendhilfe-Trägers die Möglichkeit erhalten, neue Laptops anzuschaffen, damit auch hier Homeschooling zur Pandemiezeit möglich ist. „Ich bin schon mit acht Jahren mit Medien in Berührung gekommen, habe erst mit Gaming angefangen und mich dann mit Betriebssystemen beschäftigt“, erzählt Adrian weiter, „Mit ungefähr zehn habe ich angefangen zu programmieren“.

Durch einen älteren Freund übernahm er erste kleinere Projekte und konnte sogar in einem größeren Pilotprojekt zur Polizei- und Feuerwehr-Koordination partizipieren, mit Unterstützung eines Uni-Dozenten, was „sehr cool“ war, so Adrian. Gerade absolviert er eine Ausbildung als Informationstechnischer Assistent und steckt nur so voller Ideen. Ob Verbesserung des WLANs, kritischer Umgang mit Social Media oder Jugendschutzeinstellungen, Adrian macht sich viele Gedanken zur digitalen Welt und könnte sich vorstellen, später als Anwendungsentwickler zu arbeiten.

Pädagoge und Wohngruppenleiter David Specht ist ganz begeistert von Adrians Fähigkeiten: “Unsere Einrichtung möchte Partizipation leben. Und genau hier konnten wir das mit Adrian so gut
umsetzen, ein richtiger Glücksfall.“ Und eine Geschichte mit Happy End für einen jungen Mann, der in einer Wohngruppe zur Ruhe gefunden hat und nun bald seinen eigenen (beruflichen) Weg geht. (pd/kre)

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