BORKEN. Die Verträge sind gemacht. Die Federfreunde Borken – angetreten, um das Vogelgehege im Stadtpark wiederzubeleben – haben am heutigen Tag Papiere und Schlüssel für die Anlage bekommen. „Ich wünsche mir, dass die Anlage schon bald wieder voller Leben ist und dass viele Borkener hier etwas über die Vogelwelt erfahren können“, sagte Bürgermeisterin Mechtild Schulze-Hessing bei der Übergabe.
Das liegt exakt auf der Linie der Vereinsmitglieder, die im vergangenen Jahr zusammenfanden. Vorsitzender Thomas Paß: „Wir wollen hier alte deutsche Geflügelrassen und heimische Singvögel zeigen, einen Mehrwert für den Stadtpark schaffen und vor allem die junge Generation an die Tierwelt heranführen.“ Dazu soll es beispielsweise pädagogische Workshops für Kindergärten (Vom Ei zum Huhn), Führungen für Senioren, Einladung zu „Schlupftagen“ und Patenschaften geben. Und natürlich sei hier in Zukunft jede Menge zu sehen – von Stieglitz, Dompfaff und Mönchsgrasmücke über seltene Hühnerrassen und bunte Pfauen bis hin zur Sachsenente. „Alle Tiere sind Vereinseigentum, es gibt keine private Haltung hier“, so Paß. Das sei eine der vertraglich ausgehandelten Bedingungen gewesen. Eventuelle Erlöse aus Zuchterfolgen flössen automatisch in die Vereinskasse.
Schulze Hessing betonte, dass das Konzept einhellig von Politik und Verwaltung begrüßt worden sei. In der vergangenen Woche half bereits der Bauhof, die Vegetation zu stutzen. Aber auch finanzielle Hilfe kommt in Form eines Futterkostenzuschuss (5200 Euro jährlich), einmalig rund 2000 Euro Zuschuss für die Renovierung der Gehege und noch einmal 6500 Euro für die Instandsetzung des Gebäudes. Zu tun sei allerdings auch allerhand, wie die anwesenden „Federfreunde“ deutlich machten. Sie wollen schon am kommenden Samstag mit den Aufräumarbeiten beginnen. Coronabedingt geht das bisher nur mit „gebremstem Schaum“ und auch der Tag, an dem die ersten Vögel zu sehen sind, kann noch nicht benannt werden.
„Die Tiere ziehen hier erst ein, wenn alles desinfiziert und neu eingerichtet ist“, sagt Thomas Paß. Geöffnet sei zukünftig von 9 bis 20 Uhr, im Winter von 9 bis 17 Uhr. Vormittags soll immer ein Vereinsmitglied vor Ort sein. „Wir wollen hier nicht nur Schilder aufhängen, die Tiergattung benennen und zwei Sätze dazuschreiben. Wir klären über die Tiere auf und beantworten gerne Fragen der Besucher“, heißt es aus Reihen der Vereinsmitglieder. Mittlerweile sind es schon 60 „Federfreunde“ aller Altersgruppen, die sich über weitere Mitstreiter aber auch über Sachspenden und finanzielle Hilfe freuen. Bei der VR-Bank Westmünsterland ist ein Spendenkonto eingerichtet (IBAN: DE87 4286 1387 0035 2823 00). Auch kleinste Beträge seien willkommen. „Und wenn jemand noch Schüppe, Besen und Kehrblech loswerden möchte, freuen wir uns auch darüber“, so die Vereinsmitglieder. (kre)