Münsterland. Im Münsterland sind täglich Hundertausende unterwegs. Viele nutzen die Schiene, um möglichst sicher und bequem an ihr Ziel zu gelangen. Um in Zeiten steigender Bevölkerungszahlen und Mobilität den Menschen in der Region weitere Angebote im Schienennahverkehr machen zu können, haben die Stadt Münster und die Münsterland-Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf gemeinsam mit dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) ein Konzept „Münsterland S-Bahn“ auf den Weg gebracht. Die Konzeption erfolgte unter Einbindung des Kompetenzcenters Integraler Taktfahrplan NRW (KC ITF) und eines renommierten Gutachterbüros.
Fahrten im 30-Minuten-Takt
Das Zielkonzept soll als Teil des übergeordneten Projektes „Mobiles Münsterland“ ein wesentliches Element der zukünftigen Mobilität, bestehend aus unterschiedlichen sich ergänzenden Verkehrsarten sein, wie etwa auch ein (Schnell-) Bus-Konzept. Vorgesehen ist eine engere Taktung der Verbindungen vom Münsterland in die Stadt Münster (und umgekehrt), eine Ausweitung der Verbindungen wie auch des Streckennetzes – nicht nur im Münsterland, sondern zukünftig auch über die Grenze hinaus bis in die Niederlande. Grundsätzlich wird ein Mindestzugangebot aus zwei S-Bahnen je Stunde plus einem RegionalExpress angestrebt, gefahren werden soll überwiegend im 30-Minuten-Takt. Mit dem Raster wird sichergestellt, dass der Taktknoten Münster Hauptbahnhof weiterhin als Umstiegsbahnhof fungieren kann.
Von Borken nach Münster
Das Konzept zeigt eine weitreichende Perspektive auf, so dass Zwischenschritte geplant sind. In den Kreisen Coesfeld und Borken können zum nächsten Fahrplanwechsel schon erste Verdichtungen der Verbindungen nach Münster oder Essen angeboten werden. Der Kreis Steinfurt strebt perspektivisch ein dichteres Angebot gerade auf der Strecke Münster–Enschede an. Zudem soll die Planung für die Elektrifizierung dieser Verbindung aufgenommen werden. In den nächsten Monaten sind weitere, konkretisierende Planungen notwendig, unter anderem zum erforderlichen Infrastrukturausbau, wirtschaftlichen Betrachtungen und eine Fahrgastprognose. Mit den Ergebnissen wird ein Feinschliff zum Angebotszielkonzept vorgenommen, das dann Grundlage für Förderungen durch den Bund sein soll. (pd/vr)