KREIS BORKEN/HEIDEN. Das Knotenpunktsystem zur Führung von Radtouristen im Kreis Borken ist komplett fertiggestellt. Landrat Dr. Kai Zwicker und Heidens Bürgermeister Patrick Voßkamp sowie dessen Mitarbeiterinnen Maike Deelmann und Luisa Gatzke stellten das Projekt heute am Heidener Kranenmeer stellvertretend für alle Kommunen im Kreis der Öffentlichkeit vor. „Tatsächlich war die Installation des Knotenpunktsystems ein Gemeinschaftsprojekt von Kreis, Kommunen und Münsterland e.V.“, erklärte der Landrat. Das Land NRW habe aus Mitteln für Nahmobilität gefördert. „Insgesamt haben wir 191 Stationen in einem Netz von rund 930 Radkilometern angebracht“, so der Landrat. Das Projekt war mit 350.000 Euro veranschlagt worden, 70 Prozent trägt das Land NRW.
Das Knotenpunktsystem ergänzt das alte „Wabensystem“ und erleichtert die Radroutenplanung erheblich. Denn innerhalb des Systems fährt man lediglich Nummern ab. Diese kennzeichnen alle Kreuzungen, von denen aus in verschiedene Richtungen gefahren werden kann. Zusätzlich gibt es Orts- und Kilometerangaben auf den Schildern. Eine Übersichtskarte gibt zusätzlich Orientierung, per QR-Code kann sich zudem Informationen zum jeweiligen Ort anzeigen lassen.
Die Routen lassen sich mittels einer neu aufgelegten Radfahrkarte planen. Es gibt aber auch digitale Hilfsmittel wie den Tourenplaner Münsterland, der auch als App für das Smartphone verfügbar ist. Die Knotenpunktplanung wird hier allerdings erst im Herbst freigeschaltet sein. Alternativ lassen sich der Radroutenplaner NRW, die Webkarte des Kreises Borken sowie im grenznahen Bereich die „Fietsknoop“-App zur Planung nutzen. In den Niederlanden gibt es das Knotenpunktsystem übrigens schon seit Jahrzehnten. Die Übergänge zwischen Achterhoek und Westmünsterland sind entsprechend angepasst worden.
Bereits 2018 war mit der Planung des neuen Systems beim Kreis begonnen worden. Die Kommunen brachten ihre Ortskenntnisse und Wünsche mittels Workshops ein. So wurden nicht nur die beliebten Themenrouten wie die „100 Schlösser Route“ und die „Flamingo-Route“ integriert, auch lokale Besonderheiten fanden Berücksichtigung. Die Beschilderung der Strecken erfolgte durch die Städte und Gemeinden. Sie werden diese auch in Zukunft pflegen.
Als gelungene Zusammenarbeit von Kreis und Kommunen sah auch Heidens Bürgermeister Patrick Voßkamp das Projekt. Die Gemeinde baue aktuell das Radfahrangebot mit E-Ladestationen im Ortskern, einer Mietfiets-Station sowie einer Radservice-Station aus. Außerdem wurde eine Düwelsteen-Route in der App Komoot angelegt. (kre)