„Hochwasserallianz“ für Bundespreis nominiert

Gemeinschaftsprojekt schaffte es unter die letzten 20 Bewerber

KREIS BORKEN. Die „Hochwasserallianz Bocholter Aa“ – ein Projekt des Kreises Borken und der Kommunen im Einzugsgebiet der Bocholter Aa ist für den Bundespreis „Blauer Kompass“ 2022 nominiert. Vorausgegangen waren 240 Bewerbungen aus ganz Deutschland. Nach Vorauswahl durch das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium sowie das Umweltbundesamt schaffte es das Projekt aus dem Kreis Borken unter die letzten 20 Nominierten. Das Gemeinschaftsprojekt „Hochwasserallianz“ hat nun die Chance, die höchste staatliche Auszeichnung in Deutschland für Projekte zur Vorsorge und Anpassung an den Klimawandel zu erhalten. Der Preis ist nicht nur mit 25.000 Euro dotiert, sondern beinhaltet auch Unterstützung bei der künftigen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehört beispielsweise ein Kurzfilm über das Projekt.

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Zunächst kann das Projekt den Publikumspreis gewinnen. Bis zum 8. Juni kann man unter https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/werkzeuge-der-anpassung/tatenbank an einem Online-Voting teilnehmen. Limaschutzmanager Rouven Boland: „Stimmen Sie für unser Projekt. Das ist einmal täglich möglich.“ Das Projekt mit den dann meisten Stimmen gewinnt.

Im Anschluss an die Abstimmung zum Publikumspreis wählt eine Expertenjury am Dienstag, 21. Juni, jeweils ein weiteres Projekt aus den vier Wettbewerbskategorien aus. Neben Kommunen konnten sich auch „Private und kommunale Unternehmen“, „Forschungs- und Bildungseinrichtungen“ sowie „Vereine, Verbände, Stiftungen“ um den Bundespreis bewerben. Die fünf Gewinner werden dann am Freitag, 16. September, im Bundesumweltministerium in Berlin ausgezeichnet.

Zur „Hochwasserallianz Bocholter Aa“ gehören neben dem Kreis Borken auch die Kommunen Bocholt, Borken, Gescher, Heiden, Isselburg, Raesfeld, Reken, Rhede und Velen. Die Bezirksregierung Münster ist als Obere Wasserbehörde und Fördermittelgeber für Hochwasserschutzmaßnahmen eng in die Planungsprozesse eingebunden. Auslöser für die Zusammenarbeit waren zwei aufeinanderfolgende Starkregenereignisse im Juni 2016, die zu Hochwasserereignissen und großflächigen Überschwemmungen an der Bocholter Aa führten. „Aufgrund der klimatischen Veränderungen steigt die Gefahr von Starkregen und Hochwasser. Die plötzlich auftretenden großen Regenmengen können auch an Gebäuden fernab von Flüssen und Bächen zu großen Schäden führen“, erklärt der Klimaschutzmanager.

Unmittelbar nach dem Hochwasser rief der Kreis Borken die Aa-Konferenz ins Leben. Im Anschluss erfolgte die Erstellung eines interkommunalen Hochwasserschutzkonzeptes (HWSK) für die Bocholter Aa sowie die Nebengewässer. Neben baulichen Maßnahmen wollen die Beteiligten ein interkommunales Pegelmesssystem vorantreiben. Darüber hinaus liegen inzwischen für alle Partnerkommunen Starkregenkarten vor. Ein bereits umgesetztes Beispiel der „Hochwasserallianz Bocholter Aa“ ist die Maßnahme nahe der Alt-Deponie in Borken-Hoxfeld. Durch die Vergrößerung der Auenlandschaft können dort jetzt rund 22.000 Kubikmeter Wasser aufgenommen werden.

Falls die „Hochwasserallianz Bocholter Aa“ den Preis gewinnt, soll das Preisgeld von 25.000 Euro in Projekte fließen, die sowohl die Kommunen als auch Bürgerinnen und Bürger im Kreis Borken bei der Klimaanpassung – zum Beispiel bei der privaten Starkregenvorsorge – unterstützen. (pd/kre)

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