Europas Zukunft gestalten

Über 120 Borkener Gymnasiasten machten beim Bundesmodellprojekt „Mein Europa kann: Miteinander reden“ mit

BORKEN. Toleranz, Zusammenhalt, Gemeinschaft. Diese drei Schlagwörter geben Eindruck davon ab, was junge Menschen in Borken sich für die Zukunft Europas wünschen. Über 120 Jugendliche des Gymnasium Remigianums haben sich beim Bundesmodellprojekt „Mein Europa kann: Miteinander reden“ beteiligt und in dieser Woche gemeinsam mit ausgewählten Fachreferenten wegweisende Fragen zur Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft in Europa diskutiert. Die Themen hießen „Kultur und Heimat“, „Religion und Ethik“ und „Zukunft und Courage“. Fragen wie „Kann man als junger Mensch etwas bewegen und die Zukunft nachhaltig mitgestalten?“, „Wie können wir alte Konflikte zwischen Religionen oder Kulturen lösen?“, „Kann überhaupt Frieden auf der ganzen Welt herrschen?“ wurden von den jungen Menschen der Jahrgansstufe 9 an die Experten gerichtet, darunter Prof. Manfred Seifert, Dekan an der Uni Marburg, Sarah Rudolph vom Projekt Prisma und Prof. Martin Booms, Direktor der Akademie für Sozialethik und öffentliche Kultur in Bonn.

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„Es war sehr beeindruckend zu sehen, mit wie vielen aufgeweckten, aber auch kritischen Fragen die Jugendlichen sich in die Diskussionen eingebracht haben“, fasst Yao Houphouet, begleitender Moderator der Workshops und Vorstandsvorsitzender des Ensible e.V., dem Stützpunkt für Jugendkultur in NRW, seinen ersten Eindruck der Workshoptage zusammen. „Dieser Enthusiasmus zeigt deutlich, dass junge Menschen sehr wohl Interesse an gesellschaftspolitischen Themen und der aktiven Gestaltung ihrer Umwelt haben, solange man ihnen nur den nötigen Raum zur Beteiligung schafft und sie darin bestärkt, mutig ihre Werte zu vertreten.“ Nicht verwunderlich also, dass die Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) gemeinsam mit dem Kinder- und Familienministerium des Landes NRW, dem Kreisjugendamt des HSK und den beiden Modellkommunen Borken und Meschede, dieses wegweisende Projekt des Ensible e.V. mit vereinten Kräften unterstützt haben.

Die Schülerinnen und Schüler können sich und ihre Visionen zu einem gemeinschaftlichen Europa nun in einem Folgeprojekt unter der Überschrift „Europas Vision“ einbringen und mit anderen teilen. „Es ist uns wichtig, dass wir gemeinsame Werte finden, die wir in einer zukünftigen Welt miteinander teilen wollen, ohne dass dabei jemand vergessen wird“, sind sich die jungen Menschen am Gymnasium einig. Denn: „Gemeinschaft ist dabei der Schlüssel zum Erfolg!“ konkretisieren die involvierten Schülerinnen und Schüler ihre Philosophie für das gemeinsame Projekt Europa. Durchgeführt wurden im Rahmen des Projektes insgesamt 36 digitale Workshops mit mehr als 200 Jugendlichen im direkten Austausch mit Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen.

„Die Themen der Workshops passen sehr gut zum Selbstverständnis des Remigianums. Wir bemühen uns sehr, Gemeinschaft zu stärken.“ erklärt Dorothea Nattefort als Schulleiterin des Gymnasium Remigianums ihre Sicht auf das Projekt und ergänzt weiter: „Bei uns liegt der erzieherische Schwerpunkt darauf, dass unsere Gemeinschaft eine ist, die andere gern aufnimmt. Dazu gehört auch eine gedankliche Auseinandersetzung mit anderen Wertemaßstäben, anderen Wahrnehmungen, anderen Meinungen und öffnet so Möglichkeiten, eine Erweiterung des eigenen Horizonts zu erfahren, Weltwissen zu erwerben und Weltoffenheit erleben zu können. Dieser Aspekt ist ein Schwerpunkt des Workshops – die Teilnahme bedeutet für die Schülerinnen und Schüler sicher auch Gehirnjogging, bereichert aber den schulischen Alltag enorm.“

Informationen zum Projekt finden sich auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung unter https://miteinanderreden.net/projekteimdetail/lets-talk/(pd/kre)

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