Borken hilft Nepal

Lohnende Zusammenarbeit: Drei Borkener Serviceclubs haben mit Spendengeldern eine Schule in Nepal gebaut.

Borken/Nepal. Im April und Mai 2015 zerstörte das Jahrhunderterdbeben in Nepal ganze Dörfer und Städte. Viel wurde darüber berichtet, viele Hilfsorganisationen waren aufgerufen, zu helfen. In Nepal gab es mehr als 8000 Tote und mehr als 22.000 Verletzte. Auf Initiative der Borkener Rotarier Dr. Christoph Rüssel, Remigius Einhaus und des Nepalfreundes Felix Bresser gab es schon wenige Tage nach dem Erdbeben eine Zusammenkunft der Borkener Serviceclubs Rotary Borken, Lions Borken und dem Soroptimist Club Borken/Westfalen. Bei diesem Meeting wurde eine Spendenaktion verabschiedet, die dann weitreichende Folgen hatte.

- Anzeige -
Eine wichtige Aufgabe war die medizinische Versorgung von 350 Bewohnern des zerstörten Bergdorfes Tatopani, für die das „Camp hope“ eingerichtet wurde.

Bild vor Ort gemacht

In den vergangenen viereinhalb Jahren konnten mehr als 189.000 Euro gesammelt werden. Eine Besonderheit der Borkener Spendenaktion „Borken hilft Nepal, direkt vor Ort“ war die hundertprozentige Übermittlung des Spendenbetrages an die Hilfsbedürftigen in Nepal. Mit viel Engagement und Unterstützung der Medien und Presse konnten innerhalb weniger Wochen schon 50.000 Euro gesammelt werden. Dank der mehrmaligen Nepalreisen von Dr. Christoph Rüssel, Remigius Einhaus und Felix Bresser konnte man sich orientieren, wo die Hilfe am nötigsten war. Ein Spendenausschuss entschied über die Verteilung der Summe, nach dem in Erfahrung gebracht wurde, wo Hilfe am nötigsten war.

Kurz- und langfristige Hilfsmaßnahmen

Bei der Projektauswahl wurde Wert daraufgelegt, sowohl kurz- als auch langfristige Hilfsmaßnahmen zu fördern. Zur kurzfristigen Hilfe gehörte im Sommer 2015 die medizinische Versorgung von fünf Querschnittsgelähmten, die Rehabilitationsmaßnahmen erhielten. Eine wichtige Aufgabe war die medizinische Versorgung von 350 Bewohnern des zerstörten Bergdorfes Tatopani, für die das „Camp hope“ eingerichtet wurde. In verschiedenen medizinischen Camps wurden mehr als 1000 Behandlungen und Operationen finanziert und durchgeführt. Dies unter schwersten Bedingungen, da die in Deutschland gegebenen Umstände und Voraussetzungen in Nepal nicht vorhanden sind. „Die Dankbarkeit und die Freude, die dem Ärzteteam und uns entgegengebracht wurde, war überwältigend“, berichtete Felix Bresser.

Unterstützung für Kinder

Enorm schwierig ist die Situation für die Kinder, die das Erdbeben besonders getroffen hat. Sie haben ihre Heimat, ihre Schulen und oft sogar ihre Eltern verloren. Hier wollte die Nepal-Hilfe vor allem unterstützen. So wurden 75 Kinder über die lange Zeit betreut, in der die Eltern das zerstörte Dorf wieder aufbauten. Es wurden Sport- und Freizeitmöglichkeiten für die Kinder geschaffen und ihnen die Möglichkeit geboten, eine Schule zu besuchen. 34 Monate haben die Kinder im Camp gelebt und wurden durch sechs Elternpaare versorgt. Durch diese Unterstützung haben die Kinder eine Schulbildung durchlaufen und nun eine echte Chance, später für ihren eigenen Lebensunterhalt zu sorgen.

Erdbebensichere Schule gebaut

Der größte Teil der Spenden ging jedoch an ein langfristiges Bauvorhaben. In Sindhupalchok, am Fuße des zerstörten Bergdorfes Tatopani wurde für circa 120.000 Euro ein erdbebensicheres Schulgebäude errichtet. In dem „Borken building“ – der „Shree Jhirpu Secondary-School“ können jetzt acht Klassen mit jeweils 40 Schülern unterrichtet werden. Die Kinder lernen von 10 bis 16 Uhr und erhalten mittags ein Schulessen, das von den Eltern finanziert wird.

Ende September dieses Jahres wurde nach mehr als vierjähriger Laufzeit das Spendenprojekt „Borken hilft Nepal“ abgeschlossen. (pd/vr)

Weitere Artikel