GEMEN. Bereits im Frühjahr 2020 hatte das Hotel Demming an der Neustraße in Gemen seinen Betrieb eingestellt. Nun hat ein Borkener Fachunternehmen mit dem Entkernen und Abriss des Gebäudes begonnen. An gleicher Stelle sollen drei Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs Wohneinheiten gebaut werden. Insgesamt sind 18 Miet- und Eigentumswohnungen geplant.
Der Ausschuss für Planen und Bauen der Stadt Borken hatte in seiner Sitzung vom 1.12.2020 dem Projekt zugestimmt und sogar eine Ausnahme hinsichtlich des dort geltenden Bebauungsplanes akzeptiert. Dabei geht es um die Überschreitung der Baugrenze in Verbindung mit der Überbauung einer privaten Grünfläche. Der Ausschuss hatte das allerdings mit der Bedingung verbunden, dass die dort stehenden drei Bäume erhalten bleiben. Nur bei starker und durch einen Gutachter bestätigter Schädigung dürfe ein Baum entfernt werden.
Genau das ist nun eingetroffen. Ein vom Bauherrn beauftragter Gutachter hatte die drei zum Erhalt festgesetzten Bäume untersucht. Nach dem 41-seitigen Gutachten, dass der Stadt Borken vorgelegt wurde, ist der mittlere von den drei Bäumen, eine Rosskastanie, so stark geschädigt, dass sie gefällt werden muss. „Der Baum zeigt sich im Ganzen abgängig. Hinsichtlich des untersuchten Stammfuß- und Wurzelbereichs ist die Standsicherheit des Baumes gegenwärtig nicht gegeben. Die Bruchsicherheit und die Einhaltung des Lichtraumprofils am Stamm- und im Kronenbereich des Baumes ist derzeit nicht gegeben. Daher gilt die Verkehrssicherheit des Baumes sachverständigenseits nicht gegeben“, so heißt es im Gutachten.
Der Baum wird demnächst also gefällt. Aus Gründen des Artenschutzes muss das bis Ende Februar passieren. Außerdem muss Ersatz geschaffen werden. „Die Stadt Borken achtet beim Bauantrag für das neue Gebäude darauf, dass Neupflanzungen verpflichtend geregelt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. (pd/kre)