Kreis Borken. Nach der 13. Kleinfeld-Fußball-WM am 14. September dieses Jahres in der Netgo Arena geht der Integrationsball auf Tournee. Für die nächsten zwei Wochen liegt er beim Kreishaus, unterschrieben unter anderem von vielen Spielern, dem Schirmherrn, Landrat Dr. Kai Zwicker sowie von der Bürgermeisterin Mechtild Schulze-Hessing und Caritasgeschäftsführer Matthias Brinkmann. Der Ball steht symbolisch für das Motto „Integration in Borken – eine runde Sache.“ Die Turniere selbst werden im Rahmen der bundesweit stattfindenden „Interkulturellen Wochen“ ausgerichtet.
Integration durch Sport
Vor dem Hauptausschuss der Stadt Borken haben letzte Woche Josef Nubbenholt, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, Marijan Renić, Verantwortlicher der Caritas-Integrationsagentur und Carsten F. Bacher, der mit seiner Agentur von Anfang an das Projekt mit seiner Öffentlichkeitsarbeit unterstützt hat, die Gelegenheit erhalten, die Grundidee und das Konzept vorzustellen. Die Sport- und insbesondere die Fußballvereine im Kreis Borken seien schon immer für Menschen mit Migrationshintergrund offen gewesen, so Nubbenholt. Allerdings schränkt Renić ein, wurden geflüchtete Jugendliche nicht oder kaum erreicht. Diese lebten oft in weit verstreuten Gemeinschaftsunterkünften, mit kaum Kontakten zur Bevölkerung. Daher fiel rasch die Entscheidung des Orga-Teams, durch eine jährlich stattfindende Kleinfeld Fußball „WM“, die Zielgruppe direkt und bewusst kreisweit zu erreichen, mit dem Ziel, sie an den verbandlichen Sport heranzuführen.
Sport im Vordergrund
Der Start 2007 war holprig, musste sich das Team eingestehen. Beim 1. Turnier kam es im Finale zum Eklat durch Tumulte, berichtete Renić weiter. Schnell wurde klar, dass ein „gut gemeint“ nicht ausreicht. Aber genau dieser, im Übrigen einmalige Vorfall, hat dazu beigetragen, das Konzept zu verbessern. Mit großem Erfolg. Die Turniere werden seitdem auf dem Hauptlatz des SG Borken ausgerichtet. Vor Turnierbeginn werden die Regeln klar benannt, und vom DFB zugelassenen Schiedsrichter Quartett, unter Leitung von Peter Göckener, umgesetzt. Bewusst hat sich das Orga-Team auch gegen einen weiteren Event-Charakter entschieden. Der Sport und der Raum für Gespräche standen und stehen nun im Vordergrund, was letztendlich zum großen Erfolg der Folgeturniere geführt hat.
Die nächste Station des Integrationsballs wird der Caritasverband Borken sein, was den Geschäftsführer, Matthias Brinkmann, freut. Auch er unterstützt persönlich die Integrationsturniere, er hebt er vor allem die Wichtigkeit des friedlichen Zusammenlebens vor, wozu die Turniere ihren Beitrag leisten. (pd/vr)