Vom Tellerwäscher zum Millionär – das ist die viel zitierte Erfolgsgeschichte, von der jedermann träumt. Die Lebensgeschichte von Peter Keichel ist zwar ein bisschen anders, und trotzdem besonders.
Seit mittlerweile fast fünf Jahren bietet er in Borken mit seinem Unternehmen „Wrap Garage“ an der Otto-Hahn-Straße individuelle Folierungen für Fahrzeuge – und das sogar preisgekrönt. „Daran war vor 20 Jahre nicht zu denken“, erinnert sich Keichel. Damals noch im Ruhrgebiet zuhause, geriet er über den Alkohol in die Drogensucht. „Angefangen hat es mit einem Joint im Urlaub. Dann begann die typische Abwärtsspirale und mein Körper verlangte nach immer mehr. Zum Schluss hing ich an der Nadel und spritze mir regelmäßig Heroin“, so Keichel, der auch selbst mit Drogen dealte, um seine Sucht zu finanzieren. Was folgte, waren ein mehrmonatiger Aufenthalt im Gefängnis und drei Selbstmordversuche. „Hätte mich die Polizei damals nicht erwischt, wäre ich mittlerweile definitiv nicht mehr am Leben. Zu meinen schlimmsten Zeiten wog ich noch 60 kg und sah aus wie der Tod persönlich“, so der 51-Jährige, der im Gefängnis mit dem Entzug startete und im Anschluss eine Therapie absolvierte.
Entzug im Gefängnis
„Danach habe ich mit Glück einen Job in meinem ursprünglichen Ausbildungsberuf als Werbetechniker bekommen und mein Leben lief langsam wieder in geregelten Bahnen.“ Bei verschiedenen Werbefirmen sammelte der Folienfachmann Erfahrung, bevor es ihn vor 15 Jahren der Liebe wegen ins Münsterland zog und der Schritt in die Selbstständigkeit folgte. „Die erste Zeit war natürlich sehr, sehr mau – wie bei jedem Jungunternehmer“, denkt Keichel zurück. Mittlerweile hat sich die hohe Qualität seiner Arbeit herumgesprochen und die Auftragsbücher sind voll. „Für den TV-Film ‚Gladbeck‘ habe ich beispielsweise einen Polizeihubschrauber im 80er Jahre-Aussehen foliert und auch für die Fernsehserie ‚Alarm für Cobra 11‘ durfte ich schon arbeiten“, so der Inhaber, der gleichzeitig aber auch zugibt, dass solche Aufträge nicht der Alltag sind. Für ihn und seine beiden Mitarbeiter gehören vor allem die Beklebung von Autos und Motorrädern zum täglichen Geschäft. Ob Firmenfahrzeuge mit Logo versehen oder Autos von Tuningfans im komplett neuen Design erstrahlen sollen, ist für den Werbeexperten zweitrangig. „Bei mir wird jeder Auftrag mit viel Herzblut und Leidenschaft fertiggestellt. Ich bin erst zufrieden, wenn der Kunde es auch ist.“ Und genau diese Mischung aus Kreativität, Technik und der Umgang mit Menschen ist es, der die Selbstständigkeit für Peter Keichel zum Traumberuf macht.
Nur noch süchtig nach dem Leben
„Ich bin sicherlich nicht stolz auf meine Vergangenheit, wohl aber darauf, dass ich die Sucht besiegt und ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut habe“, erzählt der Wahl-Münsterländer, der plant, ein Buch über den Weg aus der Sucht zu schreiben und sich zukünftig auch ehrenamtlich in der Drogenprävention engagieren möchte. Auch wenn der Ex-Junkie niemand ist, der mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Gegend rennen möchte, hat er besonders für Jugendliche eine klare Mitteilung: „Drogen und Knast braucht definitv kein Mensch. Das Leben ansich ist das einzige, nachdem man süchtig sein sollte.“ (mik)
Zum Thema:
Das Folieren von Fahrzeugen erlebt in den vergangenen Jahren einen wahren Boom. Waren Designänderungen bislang nur in Lackierereien möglich, sind moderne Folien mittlerweile eine gute, günstige und langlebige Alternative. „Manche Hersteller geben auf ihre Produkte bis zu zwölf Jahre Garantie“, weiß Peter Keichel von der Borkener Wrap Garage (www.wrap-garage.de). Die Möglichkeiten bei Farbe und Design sind dabei fast grenzenlos – egal, ob matt, glänzend, mit Chromeffekt oder reflektierend. Aber warum sollte ein Fahrzeug überhaupt foliert werden? „Dafür sprechen viele Gründe“, so Keichel. Für Tuningfans sei das Folieren natürlich ein tolles Instrument, um das eigene Fahrzeug zu individualisieren. Aber auch für „normale“ Autofahrer bietet eine Folierung viele Vorteile: So kann die Stoßstange oder die Motorhaube beispielsweise mit transparenter Folie mit einem Schutz gegen Steinschlag versehen werden, was besonders bei Leasingfahrzeugen interessant ist. Oder der vorhandene Wagen erhält durch die Folie schlichtweg ein komplett neues Aussehen. Egal, warum man sich für die Folierung des eigenen Fahrzeuges entscheidet – bei allen Lösungen gilt: „Die Folie ist sehr strapazierfähig (hält Waschstraßen ohne Probleme stand) und kann wieder komplett rückstandslos entfernt werden. (mik)