„Wir wollen oben mitspielen“

„Die Bocholt Rhinos“ haben den American Football in der Region populär gemacht.

Bocholt. 22 harte Männer, ein Ball – nein, die Rede hierbei ist nicht von Fußball, sondern von Football. Der amerikanische Nationalsport findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger, die sich nicht nur einmal im Jahr zum Mitfiebern beim „Super Bowl“, dem Finale der US-amerikanischen American-Football-Profiliga National Football League, versammeln, sondern auch selbst auf dem Platz stehen wollen. Und so fanden sich vor fünf Jahren in Bocholt zahlreiche Football-Interessierte aus der Region zusammen, die unter dem Motto „get started“ den Grundstein für das Team „Bocholt Rhinos“ legten. Zweimal wöchentlich trainiert die Mannschaft des Vereins TSV Bocholt auf dem Gelände am Hemdener Weg und hat sich in der Deutschen Football-Szene inzwischen einen Namen gemacht. So haben die „Bocholt Rhinos“, deren Team derzeit insgesamt 54 Männer angehören, in der aktuellen Saison der Landesliga NRW – Gruppe Ost bisher jedes Spiel gewonnen und zugleich ihren Gegnern im Tabellenvergleich die wenigsten Punkte gewährt.

„Aktuell sieht es richtig gut für uns aus. In Bocholt entsteht etwas Großes, es wird viel Zeit und Energie investiert und eines Tages wollen wir ganz oben mitspielen.“

Savvas Ioannou, Marketingleiter der Mannschaft
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Seit Jahren beobachtet Savvas Ioannou, Marketingleiter der Mannschaft, dass American Football einen wahren Boom erlebt. „Jahrelang galten wir als Randsportart, doch mittlerweile hat sich auf dem Gebiet so viel getan, vor allem auch im Jugendbereich, sodass unser Sport immer mehr Beachtung findet“, freut sich der Spieler der „Bocholt Rhinos“, für deren sportliche Leitung sich der erfahrene Spieler und Headcoach Maximilian Klingberg als Headcoach verantwortlich zeichnet.

American Football erlebt einen Boom

Die Trainingsbeteiligung des Teams sei durchweg positiv hoch, die Stadt Bocholt zeige sich sehr kooperativ und auch die Zuschauerzahlen nehmen laut Savvas Ioannou, der großes Potenzial in der Mannschaft sieht, stetig zu. „Entgegen zahlreicher Meinungen, dass beim Football vor allem schwere, muskelbepackte Jungs auf dem Platz stehen, sind unsere Spieler übrigens eher jung, durchtrainiert und weniger megaphysisch“, teilt er mit und betont: „Wir haben uns übrigens dazu entschieden, unseren Kader ausschließlich mit Spielern aus der Region aufzustellen und kein Geld für erfahrene Profispieler auszugeben, wie es viele andere Mannschaften machen. Der Erfolg gibt uns einfach Recht.“

Erfolgreich auf dem Platz: in dieser Saison haben die „Rhinos“ bisher alle Spiele gewonnen.

100 Prozent fokussiert sein

Um sich als guter Spieler behaupten zu können, sei es aufgrund der unzähligen und komplizierten Regeln sowie Spielmöglichkeiten vor allem wichtig, eine gewisse Intelligenz für das „Rasenschach“ mitzubringen, die Zusammenhänge auf dem Feld zu verstehen und stets zu 100 Prozent fokussiert zu sein. „Denn das Schlimmste ist, wenn man nicht weiß, was man macht und damit eine Gefahr für sich selbst und alle anderen darstellt“, so Savvas Ioannou, der das Verletzungsrisiko beim Football jedoch nicht höher einschätzt, als bei anderen Kontaktsportarten. Um den Gegner besser einschätzen und dementsprechend reagieren zu können, ist die Videoanalyse ein fester Bestandteil des Trainings. „Die Technik hierbei ist richtig ausgefuchst, es gibt sogar eine App, die uns hilfreiche Daten liefert“, berichtet Savvas Ioannou.

Game Day“ für den „Wünschewagen“

Am 8. September (Sonntag) wird auf dem TSV-Gelände am Hemdener Weg ein großer „Game Day“ veranstaltet, bei dem nicht nur die „Bocholt Rhinos“ gegen das Team „Brilon Lumberjacks“ antreten, sondern auch zahlreiche Aktionen für den guten Zweck stattfinden. Unter anderem ist das Deutsche Rote Kreuz mit dem Blutspendedienst vertreten, das Mammografie-Mobil klärt zum Thema Brustkrebsvorsorge auf, die amtierenden deutschen Grillmeister „Wild Hogs“ sind vor Ort und auch für die kleineren Besucher wird einiges geboten. Der Erlös der Charity-Veranstaltung ist für das Projekt „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes bestimmt. Seit 2014 erfüllt das rein ehrenamtlich getragene und ausschließlich aus Spenden finanzierte Projekt schwerstkranken Menschen einen besonderen Herzenswunsch und fährt sie gemeinsam mit ihren Familien und Freunden noch einmal an ihren Lieblingsort. Der Eintritt beträgt – wie bei jedem Spiel der „Bocholt Rhinos“ – zwei Euro. (vr)

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