Unterstützung für die Ukraine

Kreis hat Koordinierungsstelle eingerichtet

KREIS BORKEN. Der Kreis Borken und seine 17 Städte und Gemeinden zeigen sich mit den ukrainischen Kriegsflüchtlingen solidarisch und wollen helfen: Auf Initiative von Landrat Dr. Kai Zwicker hatten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister am Donnerstag dazu im Rahmen einer Videokonferenz mit dem Kreis vor allem entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten ausgelotet und erste Absprachen getroffen. Mittlerweile ist eine „Koordinierungsstelle Ukraine“ in der Kreisverwaltung eingerichtet worden, die unter der Telefonnummer 02861/681-2500 und der E-Mail-Adresse ukraine-hilfe@kreis-borken.de zu erreichen ist.

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Außerdem wurde Kontakt zu Borkens polnischem Partnerkreis Wroclaw/Breslau aufgenommen, in dem zahlreiche Ukrainer leben und der bereits Kriegsflüchtlinge aufnimmt. Landrat Dr. Kai Zwicker besprach die Situation und mögliche Unterstützung heute Morgen mit seinem dortigen Amtskollegen Roman Potocki. Ein Ergebnis des Gesprächs: Aufgrund der unübersichtlichen Situation an der polnisch-ukrainischen Grenze wird dringend darum gebeten, von eigenen Fahrten dorthin mit dem Ziel, selbstständig Flüchtlinge aufzunehmen, Abstand zu nehmen. Momentan werden ankommende Flüchtlinge an der dortigen Grenze registriert, um dann die weitere Unterbringung zu organisieren – Hilfsorganisationen unterstützen. Von deutscher Seite wird eine staatliche Koordinierung erfolgen.

Benötigt werden demnach derzeit keinerlei Sachspenden. Eine vom Kreis Wroclaw/Breslau für ein Krankenhaus in einer ukrainischen Partnerkommune hereingegebene Liste dringend erforderlicher Medikamente wird derzeit vom Kreisgesundheitsamt bearbeitet. Wer Geld spenden möchte, sollte dies über die bekannten Spendenkonten der Hilfsorganisationen tun.

Aktuell rechnet der Kreis Borken mit Einzelpersonen oder kleinen Gruppen und Familien, die aufgrund familiärer Beziehungen und privater Kontakte aus der Ukraine ins Westmünsterland kommen. Abhängig von der weiteren Entwicklung sind aber auch Zuweisungen von Flüchtlingen zu erwarten. Die Europäische Union, der Bund und das Land NRW wollen entsprechende Regelungen ausarbeiten, um ein geordnetes Verfahren zu ermöglichen. Wie bereits berichtet, werden in den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet schon die verfügbaren Unterkünfte geprüft. Landrat Dr. Kai Zwicker bittet in diesem Zusammenhang die Bürgerinnen und Bürger herzlich darum, ihrer jeweiligen Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung freie Unterbringungsmöglichkeiten zu melden. Der Kreis Borken plant überdies vorsorglich in Zusammenhang mit dem DRK-Kreisverband erste eigene Unterbringungs-, Versorgungs- und Betreuungsmöglichkeiten. (pd/kre)

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