Tötungsdelikt in Borken an Neujahr

52-Jährige mit Messerstichen getötet / Haftbefehl gegen 59-jährigen Ex-Lebensgefährte erlassen / Mordkommission im Einsatz.

Borken. Am Neujahrsmorgen (1. Januar 2020, um 2.41 Uhr) meldeten Zeugen über den Notruf der Polizei einen Streit mit Hilferufen aus einer Wohnung an der Karl-Leisner-Straße in Borken. Als die hinzugerufenen Polizisten an der Örtlichkeiten eintrafen, konnten sie mit Hilfe der Zeugen schnell die betreffende Wohnung ausfindig machen.

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„Nach mehrfacher Aufforderung öffnete der 59-jährige Tatverdächtige den Beamten die Tür. Er hatte frische Blutspuren am Köper und lies sich durch die Polizisten ohne Widerstand festnehmen“, erläuterte der Leiter der Mordkommission, Erster Kriminalhauptkommissar Ulrich Bux. „Kurze Zeit später fanden die Beamten den leblosen Körper der 52-jährigen Frau in der Wohnung. Auch die sechsjährige gemeinsame Tochter des Ex-Paares hielt sich zu diesem Zeitpunkt in den Räumlichkeiten auf.“

Streit eskalierte

Erste Ermittlungen vor Ort ergaben, dass möglicherweise ein Streit zwischen den ehemaligen Lebensgefährten in der Nacht eskaliert ist. Der 59-Jährige wird dringend verdächtigt, im Verlauf der Streitigkeiten mit einem Messer auf die 52-Jährige eingestochen und sie dadurch tödlich verletzt zu haben. „Der Beschuldigte konnte bislang noch nicht zu den Tatvorwürfen vernommen werden“, erläuterte Oberstaatsanwalt Stefan Lechtape. „Der Leichnam der 52-Jährigen wird noch am heutigen Mittwoch (1. Januar) auf Antrag der Staatsanwaltschaft im Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Münster obduziert. Die sechsjährige Tochter befindet sich in Obhut des Jugendamtes und wird durch Seelsorger betreut.“

Nachtrag (Stand: 2. Januar, 12.39 Uhr):

Der 59-jährige Borkener, der verdächtig wird, seine Ex-Lebensgefährtin am
Neujahrsmorgen getötet zu haben, hat in seiner polizeilichen Vernehmung
angegeben, sich nicht an das Geschehen erinnern zu können. Er räumte jedoch ein, sich mit der 52-Jährigen immer wieder gestritten zu haben, so auch in der Tatnacht.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erfolgte gestern Nachmittag (1. Nachmittag) die Obduktion der Verstorbenen im Institut für Rechtsmedizin der Universitätsklinik Münster. „Die Rechtsmediziner haben festgestellt, dass die zahlreichen Messerstiche und zusätzlich ein Drosseln den Tod der 52-jährigen Frau verursacht haben“, erläuterte Oberstaatsanwalt Stefan Lechtape das Ergebnis heute in Münster. Der 59-Jährige und die 52-jährige Verstorbene führten keine feste Beziehung mehr, trafen sich jedoch in unregelmäßigen Abständen in der Wohnung der 52-Jährigen an der Karl-Leisner-Straße in Borken. Sie hatten auch das gemeinsame Sorgerecht für die sechsjährige Tochter. „Warum der Streit zwischen dem 59-Jährigen und seiner Ex-Lebensgefährtin derart eskalierte ist Gegenstand der Ermittlungen“, erklärte der Leiter der Mordkommission, Ulrich Bux.

Die Staatsanwaltschaft Münster hat beim zuständigen Amtsgericht Haftbefehl wegen Totschlags gegen den Beschuldigten beantragt. Er wird noch heute einem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittlungen dauern an. (ots/vr)

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