REKEN. Nach Vreden und Borken, wo es das System schon seit 2021 gibt, ist jetzt auch bei der Rettungswache in Reken der Telenotarzt-Dienst eingerichtet worden. Dr. Kai Zwicker, die Ordnungsdezernentin des Kreises Dr. Elisabeth Schwenzow sowie Carsten Thien und Hanjo Goetschel vom Rettungsdienst des Kreises stellten das System heute an der Rettungswache Reken zusammen mit Wachleiter Georg Holthausen, dessen Stellvertreter Jörg Wiesmann und einigen Rettungskräften vor.
In der Wache ist ab sofort ein speziell ausgestatteter Rettungswagen vorhanden, mit dem die darauf geschulten Einsatzkräfte im Bedarfsfall einen Tele-Notarzt zuschalten können, noch bevor der reguläre Notarzt am Einsatzort eintrifft. Das kann unter Umständen lebenswichtig sein. Denn der reguläre Notarzt ist meist erst einige Minuten später am Einsatzort als die Rettungssanitäter. So kann deutlich schneller mit therapeutischen oder gar lebensrettenden Maßnahmen eingegriffen werden.
Das System funktioniert wie folgt. Der Tele-Notarzt kann rund um die Uhr aus dem Rettungswagen kontaktiert werden. Per Bild- und Datenübertragung werden ihm wichtige Informationen über den Patienten übertragen: Fotos, Videobilder und Vital-Parameter des Patienten zum Beispiel. Außerdem stehen Sanitäter und Telenotarzt im Funk- oder Telefonkontakt. Der Arzt kann nun aus der Ferne eine Erstdiagnose stellen und Maßnahmen anordnen. Die speziell dafür geschulten Sanitäter können so ein lebensrettendes Medikament verabreichen.
Als eine der ersten Kreise in NRW hatte der Kreis Borken das System eingeführt. Entsprechend ausgerüstete Einsatzfahrzeuge sind an den Rettungswachen in Borken und Vreden stationiert. Die ersten Einsätze wurden in Reken schon erfolgreich absolviert. Auch in Ahaus hat im April ein TNA-Rettungswagen den Dienst aufgenommen. Bis dato schaltet sich der Telenotarzt noch aus Aachen zu, demnächst soll das aus Münster erfolgen. (kre)