Stadt Borken fördert Biodiversität

Die Stadt bewahrt Rückzugsorte und Lebensräume für eine Vielzahl von Insekten und Kleinstlebewesen / Flächen und Wegeränder werden nur noch bedingt abgenmäht.

Borken. Immer mehr Flächen sollen in Borken zu Blühwiesen und Blühinseln werden – so wie sie unter anderem am Rathaus und im Stadtpark und an vielen weiteren Flächen im Stadtgebiet und in den Ortsteilen angelegt wurden, wo Rückzugsräume für Bienen, Insekten und andere Tiere entstehen sollen. Eine weitere Maßnahme ist der Wechsel bei vielen städtischen Flächen von einer intensiven auf eine extensive Mahd. Dies bedeutet, dass ein Grünschnitt nicht erfolgen wird, auch wenn er sich aufgrund des Bewuchses anbieten würde. Um auf diese Situation und Verfahrensweise hinzuweisen, wird die Stadt Borken an betroffenen Flächen kleine Hinweisschilder aufstellen.

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Ökologische Aufwertung

Zusätzlich wird das über 400 Kilometer weite Netz der Wirtschaftswege während der Setz- und Brutzeit nur noch in den Sichtdreiecken und an den Banketten am Wegesrand einen Meter breit abgemäht. Aus ökologischen Gründen erfolgt das Abmähen erst auf einer Seite und zeitversetzt auf der anderen Seite. Hierdurch erfahren diese Flächen und Wege eine ökologische Aufwertung, denn blühende Flächen, Wegeränder und Wallhecken sind eine Augenweide für Radfahrer, aber vor allem Nahrungsquelle, Rückzugsort und Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und Kleinstlebewesen, ohne die unsere Umwelt deutlich ärmer wäre. Im Herbst werden die Flächen und Wegeränder ebenfalls nicht vollständig gemäht, um auch in der Winterzeit Rückzugsräume für Insekten, Kleinsäuger und andere Nutznießer zu erhalten.

Die Stadt Borken bittet eindringlich darum, dass die aufgewerteten Flächen und Wegerandstreifen nicht durch Dritte abgemäht werden.

Bereits im letzten Jahr wurden anlässlich der andauernden Hitzewelle 100 Bewässerungssäcke vom städtischen Bauhof angeschafft. Nun hat der Bauhof weitere 200 Bewässerungssäcke beschafft. Die Bewässerungssäcke dienen zur kontinuierlichen Bewässerung von Jungbäumen in der trockenen Jahreszeit und damit der Sicherung des Borkener Baumnachwuchses.

„Schmeing-Gelände“ wird Vorbild

Mit der Planung des sogenannten „Schmeing-Geländes“ als Wohngebiet in Weseke werden in der Stadt Borken erstmalig klimagerechte und ökologisch wirksame Maßnahmen vorgesehen. So wird im Bebauungsplan unter anderem die ökologische Gestaltung der Vorgärten fixiert. Mit Ausnahme der notwendigen Flächen für Zuwege, Zufahrten und Stellplätze sind diese ökologisch zu gestalten, das heißt artenreich zu bepflanzen. Schotterwüsten sollen der Vergangenheit angehören. Weiterhin werden Anreize für eine ökologische Entwicklung der Grundstücke gegeben.

Kinder säen Wildblumenwiesen

Im Mai 2019 wurden von der Stadt 5000 Samentütchen an alle Kinder in den Borkener Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden Schulen verteilt. Weiterhin haben Studierende der Fachschule für Agrarwirtschaft mithilfe von Kindergartenkindern eine selbst gebaute Insektennistwand vor dem Borkener Rathaus aufgestellt. Ziel dieser Aktionen ist es, das Thema Biodiversität weiter ins Bewusstsein der Bürgerschaft zu rücken.

Die Stadt Borken würde sich freuen, wenn auch die Bürger ihren individuellen Beitrag zum Klimaschutz und zur Artenvielfalt leisten würden.

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