Polizei appelliert: Auch die Urlaubsfahrt richtig vorbereiten

Tipps von Olaf Büßig, Leiter der Verkehrsunfallprävention in der Kreis Polizeibehörde Borken.

Kreis Borken. Der prall gefüllte Kofferraum drückt auf die Hinterachse, der zu geringe Luftdruck lässt die Reifen noch schlechter auf dem Asphalt rollen – und während auf dem Rücksitz die gelangweilten Kinder quengeln, fallen ihrem Vater am Steuer nach den vielen Stunden auf der Autobahn immer wieder die Augen zu. Leider kein Einzelfall: Die Fahrt in den Urlaub verwandelt sich zum Sicherheitsrisiko für manche Reisende. „Das muss nicht sein“, sagt Polizeihauptkommissar Olaf Büßing. Der Leiter der Verkehrsunfallprävention in der Kreis Polizeibehörde Borken appelliert an alle, die nun mit ihrem Wagen in den Sommerurlaub starten wollen: „Bereiten Sie sich richtig vor und planen Sie die lange Fahrt so vor, dass Sie und ihre Familien gut ankommen!“

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Tipps der Experten

Die Unfallschützer der Kreispolizeibehörde haben dazu einige wichtige Tipps. Ganz wichtig: Wer seine Fahrt ausgeruht antritt, läuft weniger Gefahr, unterwegs zu ermüden. „Viele unterschützen die Müdigkeit, gerade auch auf längeren Fahrten“, weiß Olaf Büßing. Denn der Sekundenschlaf kann tödlich sein – und niemand sollte glauben, das Einschlafen willentlich verhindern zu können. Der Körper macht nicht mit, wenn es zu Uhrzeiten ans Steuer geht, zu denen sonst Tiefschlaf angesagt ist. Ein weiterer Faktor: Planen Sie rechtzeitige Pausen ein. Spätestens nach zwei Stunden heißt es: Runter von der Straße, raus aus dem Wagen an die frische Luft – oder bei Bedarf ein kleines Nickerchen einlegen: Auch das kann die inneren Batterien neu aufladen. Pausen tun allen Insassen gut: gerade auch Kindern, die in dieser Zeit ihrem Bewegungsdrang nachgehen können. Und bitte vor der Fahrt und bei den Zwischenstopps nicht zu viel und zu schwer essen. Leichte Kost und viel trinken halten auf langen Strecken besser in Form!

Auto ok?

Wer unterwegs mit seinem Wagen keine böse Überraschung erleben will, sollte sich mit dessen Zustand beschäftigen. Ist das Fahrzeug technisch in gutem Zustand? Fachwerkstätten helfen, diese Frage zu beantworten – viele bieten eine „Urlaubsinspektion“ an. Was jeder Autofahrer selbst im Blick haben sollte: den Stand von Öl und Wasser und nicht zuletzt den Luftdruck auf den Reifen. Gut beraten ist, wer in die Betriebsanleitung schaut. Den dort findet sich in der Regel der Wert, auf den der Druck bei voller Zuladung erhöht werden sollte. Übrigens: Auch wenn das Innere vermeintlich genug Platz bietet: Wer seinen Wagen zu voll packt, riskiert eine Überladung – und erhöht damit die Gefahr ganz erheblich, eine Havarie zu erleiden. Da hilft ein Blick in den Kraftfahrzeugschein: Dort steht Schwarz auf Weiß, wieviel Zuladung erlaubt ist. Beim Packen selbst gilt: Schweres gehört nach unten, für den Fall der Fälle sichern Spanngurte die Ladung zusätzlich. Mit Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs? Nicht zuletzt besonders gut vorbereiten sollte sich, wer mit einem anderen Fahrzeug als gewohnt in den Urlaub fährt. Das gilt zum Beispiel für die Fahrer von Wohnmobilen oder Camper, die für die Fahrt in den Urlaub den Wohnwagen an der Anhängerkupplung hinter sich mitführen. Gerade für sie gelten besondere Spielregeln, die sie sich noch einmal bewusst machen sollten.

An die Kinder denken!

Damit der Spaß unterwegs nicht zu kurz kommt und gerade bei den Kindern keine Langeweile aufkommt: Spielen lässt sich auch auf der Urlaubsfahrt miteinander. Wer sieht zuerst einen bestimmten Gegenstand? Wer errät ein Lied, von dem ein anderer ein paar Takte vorsummt? Wer bringt es als erster auf zehn Autos seiner Lieblingsmarke, die er beim Überholen oder Überholt werden erkennt? Der Fantasie sind auch dabei keine Grenzen gesetzt. Eine Selbstverständlichkeit sollte es übrigens sein, dass der Nachwuchs altersgerecht im Fahrzeug gesichert ist – und es auch bei der Fahrt bleibt. Olaf Büßing appelliert, sich in diesem Sinne auf die große Fahrt in den Urlaub vorzubereiten: „So kann schon die Anreise ein
entspannter Teil des Urlaubs werden.“

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