Neues Bett für den Wichersbach

Ökologische Aufwertung und Maßnahme im Rahmen des Hochwasserschutzes

MARBECK. Hochwasserschutz beginnt weit vor der Stadt. Das machte gestern (2.11.) Jürgen Kuhlmann, technischer Beigeordneter der Stadt bei einem Pressetermin am Wichersbach deutlich. Hier wurde in den vergangenen Monaten der Bachlauf um 155 Meter verlängert und eine rund 5000 Quadratmeter große Überflutungszone geschaffen. Wichersbach und der benachbarte Hornefeldbach wurden so ökologisch aufgewertet. Beide Bäche fließen am Eschweg zusammen und speisen den Engelradingbach. „Der wiederum mündet in die Borkener Aa, diese in die Bocholter Aa. Es macht also Sinn, an den kleinen Zuläufen Rückhaltemöglichkeiten zu schaffen“, so Kuhlmann,. In Zahlen: 5000 Kubikmeter Wasser können hier zurückgehalten werden.

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Um dem Bach eine natürliche Struktur zu geben wurde Totholz in Form von Wurzelstubben und Stämmen eingebaut. Diese unterstützen das Gewässer bei der eigendynamischen Entwicklung. Will heißen: Der Bach muss nicht im vorgegebenen Bett bleiben, sondern darf sich frei entwickeln. Das gilt auch für die Vegetation. Die ausführende Firma führte lediglich eine Initiativbepflanzung aus. Noch sieht die Fläche daher eher unscheinbar aus. Doch durch die Erde drückt sich bereits jetzt erstes Grün. Und die ausgebrachten 160 Weiden und Erlenstecklinge sollen einmal zu einem Au- bzw. Erlenbruchwald werden. „Das ist wird ein Lebensraum, den wir hier nicht mehr so oft haben“, so Kuhlmann.

Auch die Vertreter der Bezirksregierung zeigten sich zufrieden mit der Maßnahme. Sie hatten das Areal kurz zuvor mit Projektleiterin Denise Beekmeijer abgeschritten und gaben bereits „Grünes Licht“ für die Abnahme. Das Land NRW trägt 80 Prozent der 50.000 Euro, die die Renaturierungsmaßnahme gekostet hat. Den Rest übernimmt die Firma AMPRION. Sie kompensiert damit ihren Eingriff in die Natur durch die 380 kV-Höchstspannungsfreileitung von Wesel nach Meppen, die auch Borken streift.

Die Stadt will diese Art der ökologischen Aufwertung und des Hochwasserschutzes auch bei weiteren Gewässern nutzen. Schon in naher Zukunft wird im Zuge des Neubaus der Rettungswache der Döringbach bei Gantefort umgestaltet. Danach soll nach Auskunft von Jürgen Kuhlmann der Knüstingbach folgen. (kre)

Das Flussbett wurde um 155 Meter verlängert und zieht jetzt in breiten Kurven zum Engelradingbach.

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