BORKEN. Anlässlich des bundesweiten „Tag der Archive“ lädt das Stadtarchiv am Sonntag, 6. März, um 15:30 Uhr zur Vorstellung eines neuen Buches über die jüdische Familie Gans aus Borken in die Stadthalle Vennehof ein. Geschrieben hat es der Dokumentarfilmer und Historiker Daniel Huhn aus Münster. Darin geht es um die Emigrations- und Kriegsgeschichte von Manfred Gans, dem zweitältesten Sohn der jüdischen Familie Moritz und Else Gans aus Borken.
Daniel Huhn hat im Auftrag der Stadt Borken bereits 2016 eine sehr besondere Reise von Nachfahren der Borkener Familie Gans dokumentiert, die von der niederländischen Provinz Zeeland bis nach Theresienstadt führte. Der mit Unterstützung des LWL-Medienzentrums in Münster entstandene Film – Eine Reise in die Vergangenheit: Die Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken – hatte am 9. November 2018 im Kinocenter Borken Premiere. Das Leben des 1922 in Borken geborenen Manfred Gans, der seine Eltern bei Kriegsende nach couragierter und gefährlicher Fahrt per Jeep quer durch das zerstörte Deutschland im Ghetto Theresienstadt gesucht und lebend gefunden hatte, hat den Filmautor seither weiter beschäftigt. Er konnte auch die Briefe auswerten, die Manfred Gans und seine Jugendfreundin Anita Lamm einander schrieben, nachdem seine Eltern ihn 1938 nach England in Sicherheit gebracht hatten. Daraus ist neben einem Podcast das Buch Rückeroberung entstanden.
Daniel Huhn berichtet am 6. März 2021 von der Entstehung des Buches und erzählt von der bewegenden Lebens- und Familiengeschichte des Manfred Gans. Die Kölner Schauspieler Lucia Schulz und Elias Reichert lesen Auszüge aus den Briefen von Manfred Gans und seiner späteren Frau Anita. Sie lassen die Not und das Elend von Verfolgung, Flucht und Exil, aber auch den Lebensmut lebendig werden, der beide beseelt und am Ende wieder zusammengeführt hat. Aus Corona-Schutzgründen findet die Buchvorstellung in der Stadthalle Vennehof statt, es gilt die 2-G-plus-Regel. (pd/kre)