Jüdisches Leben heute

VHS-Vortrag von Judith Neuwald-Tasbach findet online statt

BORKEN. Diese ursprünglich für den Vorabend des Holocaust-Gedenktages geplante städtische Veranstaltung mit Judith Neuwald-Tasbach wird aufgrund der aktuellen Corona-Situation nicht live stattfinden, sondern an diesem Tage als Audio-Version aufgezeichnet. Ab Freitag, 28.01., ist der Vortrag auf dem YouTube-Kanal der VHS Borken zu sehen und zu hören.

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Im Bewusstsein um die Geschichte und Fragilität jüdischen Lebens in Gelsenkirchen spricht Judith Neuwald-Tasbach in der Reihe „Geschichte ist mehr…“ über die gegenwärtigen Probleme und Herausforderungen. Ihr 2001 verstorbener Vater Kurt Neuwald, ein Überlebender des Ghettos Riga, hatte 1945/46 in Gelsenkirchen ein neues jüdisches Leben mitbegründet und sich mehrere Jahrzehnte lang an führender Stelle im Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Westfalen-Lippe und im Zentralrat der Juden in Deutschland engagiert.

Judith Neuwald-Tasbach führt seit fast 15 Jahren die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen. Diese steht beispielhaft für die Nachkriegsentwicklung und für die gegenwärtige Lage jüdischer Gemeinschaften in Deutschland. Die Zuwanderung russischer Juden aus der zerfallenden Sowjetunion ließ in den 1990er Jahren auch die Gelsenkirchener Gemeinde stark wachsen. Die Stadt und die Landesregierung NRW unterstützten daher den Bau eines Gemeindezentrums mit Neuer Synagoge, das 2007 eingeweiht wurde. Unter der neuen Leitung von Judith Neuwald-Tasbach öffnete sich die Gemeinde mit Erfolg und wachsender Zuversicht für die Stadtgesellschaft. Seit mehreren Jahren indes sind die Gemeindeleitung und die Mitglieder mit einem wachsenden Antisemitismus konfrontiert, der das Alltagsleben prekär macht und im vergangenen Mai in einer hasserfüllten Demonstration vor der Synagoge gipfelte, die bundesweit Entsetzen auslöste. (pd/kre)

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