Je wärmer es wird, desto mehr Mücken schwirren herum. Was nach einem Insektenstich hilft, hat der Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, Dr. Jens-Andreas Münch, in einem Interview mit der „Neue Apotheken Illustrierte“ verraten. „Juckreizstillende Gele aus der Apotheke helfen zuverlässig“, sagte er, „Idealerweise lagert man diese im Kühlschrank, das verstärkt den Kühlungseffekt. Auch wenn es schwerfällt: Bitte nicht kratzen. Denn das hilft erstens nur kurzzeitig, und zweitens können Bakterien in die Wunde gelangen.“ Gegen Mückenstiche gibt es Geräte in Stiftform, die heiß auf den Stich gehalten werden. „Durch die Hitze werden Stoffe zerstört, die den Juckreiz auslösen. Diese Stifte funktionieren aber nur, wenn sie unmittelbar nach dem Stich angewendet werden, also noch bevor der Juckreiz beginnt“, erklärte Münch.
Grundsätzlich komme ein Arztbesuch infrage, wenn die Stiche länger als drei Tage sehr wehtun. Wenn man in den Mund oder Rachenraum gestochen wurde, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Wer an einer Insektengiftallergie leidet, sollte sich besonders vorbereiten. Betroffene sollten ein Notfallset dabeihaben. „Dazu gehören verschiedene Medikamente: Ein Antihistaminikum, ein Kortison und ein Autoinjektor, mit dem man sich selbst Adrenalin spritzen kann. Es reicht aber nicht, diese Medikamente dabei zu haben, man sollte auch wissen, wie, wann und in welcher Dosis man sie anwendet“, so Münch, „Die Adrenalinspritze wendet man zum Beispiel nicht bei jedem Stich an, sondern erst bei Atemnot oder Schwellungen im Mund-/ Rachenraum. Das erklärt das Apothekenteam gerne. Wer sein Notfallset nutzen musste, sollte danach einen Arzt aufsuchen.“ (abda)