REKEN. Die Gemeinde Reken und die Stadtwerke Borken haben jetzt die „Gemeindewerke Reken GmbH“ gegründet. Die Initiative dazu ging von der Gemeinde Reken aus, die beim Bau einer Windkraftanlage auf Rekener Gemeindegebiet an der A31 einen strategischen Projektpartner suchte. „Für den technischen und kaufmännischen Betrieb der Windkraftanlage brauchen wir einen starken und erfahrenen Partner, mit dem wir das Projekt gemeinsam umsetzen können“, blickt Rekens Bürgermeister Manuel Deitert auf die Anfänge der Gespräche zurück. Hier ergaben sich direkte Anknüpfungspunkte zu den Stadtwerken Borken, die im Rahmen des Emergy-Verbunds und damit gemeinsam mit den Stadtwerken Coesfeld, mit dem Windpark „Letter Bruch“ in Coesfeld bereits erfolgreich Windkraftanlagen gebaut haben.
„Zudem können wir durch das Regio-Strom Produkt der Stadtwerke den in Reken produzierten Strom auch direkt allen Rekenerinnen und Rekenern zugänglich machen. Das ist Energiewende vor Ort“, freut sich Manuel Benning, einer der beiden Geschäftsführer der Gemeindewerke Reken und Kämmerer der Gemeinde, auf die Zusammenarbeit mit dem Partner aus Borken.
Doch allein mit der Unterstützung beim Bau der Windenergieanlage und mit der Vermarktung des grünen Regio-Stroms wird die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Reken und den Stadtwerken Borken unter dem Dach der neuen Gemeindewerke längst nicht erschöpft sein. „Perspektivisch können wir uns viele weitere Themen vorstellen, die in der neuen Gesellschaft angesiedelt werden können“, wagt Thomas Abels, zweiter Geschäftsführer der Gemeindewerke Reken, einen Blick in die Zukunft. Abels meint damit das breite und stetig wachsende Produktangebot des Emergy-Verbunds, das unter anderem von den Leihfahrrädern „Mietfiets“ und der Errichtung von Fotovoltaik-Anlagen über den Bau von E-Ladesäulen bis hin zur Betriebsführung von Bädern reicht.
Die Fokussierung der neuen Gemeindewerke auf Reken und seine ur-eigenen energiewirtschaftlichen Themen wird auch in der Verteilung der Gesellschaftsanteile deutlich: „Reken besitzt mit 74, 9 Prozent die eindeutige Mehrheit, während wir als Stadtwerke Borken lediglich 25,1 Prozent der Anteile an den Gemeindewerken innehaben“, sagt Ron Keßeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Borken und der Emergy. „Damit setzen wir die Philosophie des Emergy-Modells konsequent fort: Rekener Themen sollen auch in Reken entschieden werden. Gleichzeitig können die Vorteile und Synergien eines starken Verbunds genutzt werden. Und: Die Stadtwerke haben in der Gesellschaft kein Gewinnbezugsrecht“, betont Keßeler, dass die Rolle der Stadtwerke Borken ausschließlich darin besteht, der Gemeinde Reken als strategischer Partner zur Seite zu stehen. (pd)