SÜDLOHN. Unbekannte Täter haben am Wochenende versucht, den jüdischen Gedenkstein „Steele am Platz der Synagoge“ umzustoßen. Dieser befindet sich auf dem Parkplatz der VR-Bank auf dem Nonnenwall. Bei dem Gedenkstein handelt es sich um eine ca. 140 cm hohe Sandsteinsäule, die auf einem Sockel befestigt ist. Die unbekannten Täter entfernten drei Schrauben, mit der die Sandsteinsäule befestigt war. Da der Gedenkstein infolgedessen schief steht, erfolgte eine Absicherung durch den Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes Südlohn. Die Tat ereignete sich in der Zeit von Freitag, 18 Uhr, bis Samstag, 11:30 Uhr. Die Beamten leiteten ein Strafverfahren ein und informierten auch den Staatsschutz.
Die Säule am Nonnenwall soll an die alte Synagoge erinnern, die 1882 an dieser Stelle errichtet, 1938 verwüstet und wenig später abgerissen wurde. Am 8. Dezember 1941 wurden zwölf Südlohner Juden in das Ghetto in Riga verschleppt. Fünf weitere ältere Personen wurden in das Konzentrationslager Theresienstadt transportiert. Keiner der deportierten jüdischen Bürger überlebte die Verfolgung. (pd/kre)