Borken. Am kommenden Sonntag (9. Dezember) sind alle Familien und Angehörigen, die das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft, oder den Tod eines Kindes vor, während, oder nach der Geburt betrauern, herzlich zu einer Andacht um 15.30 Uhr in die Krankenhauskapelle des St. Marien-Hospitals eingeladen. Im Anschluss ist der gemeinsame Besuch der Sternenkindergrabstätte auf dem Borkener Friedhof am Butenwall geplant. Zudem steht an diesem Tag das Team um die Gynäkologie und Geburtshilfe und der Seelsorge als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie alle möchten die Betroffenen in dieser schweren Situation begleiten und unterstützen – natürlich unabhängig von Religions- bzw. Konfessionszugehörigkeit. Daneben werden Informationsmaterial mit Hilfsangeboten zur Trauerbewältigung, Möglichkeiten der Bestattung, Literaturempfehlungen sowie Kontaktdaten von Selbsthilfegruppen zur Verfügung gestellt. Trauernde Eltern haben auch die Möglichkeit, Briefe und kleine Geschenke zusammen mit ihrem Sternenkind zu bestatten. Das Krankenhaus stellt hierfür einen Ethik-Briefkasten im Eingangsbereich des Hauses zur Verfügung, der es ermöglicht, die Beigaben zu hinterlegen.
„Worldwide Candle Lighting“
Die Sternenkinderandacht wird jährlich am zweiten Sonntag im Dezember gefeiert. Hintergrund ist der internationale Gedenktag „Worldwide Candle Lighting“. Jedes Jahr, am 2. Sonntag im Dezember, wird zum Gedenken an alle Sternenkinder, ein weltweites Kerzenleuchten initiiert. Um den verstorbenen Kindern zu gedenken, zünden betroffene
Eltern und Angehörige um 19.00 Uhr eine Kerze an und stellen sie ins Fenster. Durch die stündliche Verschiebung in den unterschiedlichen Zeitzonen ergibt sich bildlich eine Lichterwelle, die in 24 Stunden einmal um die ganze Erde wandert. Jedes Licht im Fenster steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und dass sie nie vergessen werden. Das Licht steht auch für die Hoffnung, dass die Trauer das Leben der Angehörigen nicht für immer dunkel bleiben lässt.
Im St. Marien-Hospital wurde das Angebot vor vier Jahren durch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe zur Unterstützung trauernder Eltern initiiert, da diese nicht immer das Verständnis und die Unterstützung der Menschen um sie herum erfahren. Viele der Betroffenen wissen auch gar nicht, dass es Hilfestellungen in ihrer nächsten Umgebung gibt.