„Ferengi“ heißt Fremdling

Neue Ausstellung ab März in der Villa Mondriaan

WINTERSWIJK. Vom 5. März bis zum 19. September findet im Museum Villa Mondriaan die Ausstellung „Ferengi“ der Künstlerin Dienke Groenhout statt. Sie wirft mit ihren Installationen und reichlich verzierten Kostümen ein neues Licht auf das Thema Kleidung. So wie Piet Mondriaan von Winterswijk, Amsterdam, Paris und New York inspiriert wurde, hat sich auch Groenhout von einer Vielzahl von Reisezielen inspirieren lassen. Mit ihrer Stiftung „De Maakfabriek“ arbeitet sie seit einem Jahr als Künstlernomadin mit Künstlern und Kultureinrichtungen in Senegal, Namibia, Sambia, Tansania, Äthiopien, Dubai, Iran und Serbien. Während dieser Reise entstand ihr Projekt Ferengi.

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„In den verschiedenen afrikanischen Ländern, die ich im letzten Jahr besucht habe, hatte ich schon einen Namen, bevor die Leute mich überhaupt kannten. Toubab, Musungu, Ferengi, alles Wörter, die so etwas wie ‚Fremdling‘ oder ‚weiß‘ bedeuten“, sagt Groenhout. „Unser Körper evoziert Vorurteile, legt Machtverhältnisse offen und ist Träger von Kultur. Kann ein Kleidungsstück, als eine Erweiterung unseres Körpers, unsere Identität verändern? Kann ein Kleidungsstück Vorurteile beseitigen und die Kultur, die es trägt, auslöschen? Wie begegnet man dem Fremdling, dem Ferengi, wenn er seinen eigenen Kontext und seine eigenen Werte in passende Kleidung umsetzen kann?“

Die Ausstellung besteht aus Kostümen, die nicht nur eine dekorative Funktion haben, sondern auch den Kontext und die Identität des Herstellers kommunizieren. Drei dieser Kostüme wurden von Groenhout hergestellt. Die anderen Kostüme stammen von Tamrat Gezahegne aus Äthiopien, Gígja Reynisdóttir aus Island und Valerie Asiimwe Amani aus Tansania; Künstler, die Groenhout auf ihren Reisen kennen gelernt hat.

Daneben stellt die Villa Mondriaan auch die Arbeiten des zeitgenössischen Künstlers Klaas Gubbels im Arco-Pavillon aus. Zu sehen sind hier Alltagsgegenstände wie Kaffeekannen, Tische und Stühle in allen Formaten, unzähligen Farben und unterschiedlichen Materialien. Außerdem präsentiert das Museum zeitgleich Bilder von Jan Toorop, eines Zeitgenossen von Piet Mondrian. (pd/kre)

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