Fahrradfreundliche Stadt

Ein Leserbrief von Toni Thonemann

BORKEN. Zu unserem Artikel „Borken nun offizielles Mitglied bei den fahrradfreundlichen Kommunen“ erreichte uns der folgende Leserbrief von Toni Thonemann aus Gemen. Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich zudem vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen.

- Anzeige -

Herzlichen Glückwunsch zur Urkunde und Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft „Fußgänger und fahrradfreundliche Stadt in NRW“. Ich frage mich, ist diese Verleihung eine punktgenaue Werbung zur anstehenden Kommunalwahl? Sicher, Borken ist autofreundlich und für Radfahrer gibt es viel zu tun. Schauen wir mal vor den Haupteingang des Rathauses. Dort steht ein Fahrradständer für fünf Räder, also nur schmückendes Beiwerk, keine Einladung das Rad zu benutzen, Parkplätze um ein vielfaches mehr. Vor der AOK und der IKK ist überhaupt kein Fahrradständer zu sehen und vor der AOK lässt sich ohne Behinderung der Fußgänger gar kein Rad aufstellen. Parkplätze ausreichend. Wie Ewald Kremer in seinem Kommentar „Borken – Der richtige Fahrradweg“ feststellt, gibt es in Borken nur eine Stellte wo Radfahrer Vorrang vor dem Autoverkehr haben, nämlich am Kreisverkehr Heidener Straße. Vielleicht kann man noch die Erlaubnis, einige Einbahnstraßen als Radfahrer beidseits zu benutzen, dazu zählen und neuerdings die Ausfahrt am Kuhmcenter. Für Radler fehlt es überall beispielsweise ganz oder ausreichend an Brückenbügeln, woran man bequem und sicher teure Räder anketten kann.

Ein Steuerzahler, der mit seinem Rad von Gemen an der Ahauser Str./Nordring entlang zum Finanzamt fährt, wird unterwegs so durchgeschüttelt, dass er hellwach das Finanzamt betritt, was vielleicht nicht verkehrt ist. Er, der in jeder Hinsicht das umweltfreundlichste Verkehrsmittel benutzt, muss zwischendurch an roten Ampel stehen und beobachten, wie der Autoverkehr noch minutenlang freie Fahrt hat – er aber muss warten. Fährt er zurück über den Radweg der Neumühlenallee und springt er noch eben in einen Supermarkt und vergisst vor der Weiterfahrt seine Radpacktaschen zu verschließen, dann hüpft ihm bei etwas flotter Fahrt über die Radwegbuckel mit Sicherheit der Sahnebecher aus der Tasche und somit erhält dann für ihn der Refrain „ … aber bitte mit Sahne“, eine ganz neue Bedeutung. (Toni Thonemann)

Weitere Artikel

[td_block_15]