Eintritt in eine neue Kunstwelt

Galerie Open Art zeigt digitale Malerei von DUVAN

BORKEN. In der Galerie Open Art ist am Freitag eine neue Ausstellung mit Werken des renommierten kolumbianischen Künstlers DUVAN eröffnet worden. Sie weist gleich zwei Besonderheiten auf: Zum einen ist hier erstmals nur digitale Kunst zu sehen, die auf 20 Screens abgebildet wird. Zum anderen kann diese Kunst ausschließlich als NFT erworben werden, einer neuen Vermarktungsform für virtuelle Kunst, die sich ausschließlich im Internet abspielt.

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NFT steht für „Non Fungible Token“. Gemeint sind digitale Besitznachweise für immaterielle Güter, die der Käufer eines virtuellen Kunstwerkes mit Kryptowährung wie Ethereum oder auch Bitcoins bezahlt. Künstlern erschließt NFT eine neue und vereinfachte Erwerbsmöglichkeit, aber auch eine unkomplizierte Art der Präsentation. „Es müssen keine umständlich verpackten Bilder mehr in Lkws geladen werden. Die Kunst wird einfach auf einem Datenstick zur Ausstellung mitgebracht“, wie Galeristin Gerda Siebelt bei der Eröffnung erläuterte. Für Kunstliebhaber ist es nicht ganz einfach, sich einen Zugang zur noch ungewohnten NFT-Kunst zu erarbeiten. Die neue Darstellungs- und Vermarktungsform erlebt aber gerade einen riesigen Hype und hat Experten zufolge das Zeug dazu, die Kunstwelt zu revolutionieren.

Die DUVAN-Schau in der Galerie Open Art ist eine der ersten NFT-Ausstellungen, die bis dato in Deutschland gezeigt wurden. Gerda Siebelt beweist damit einmal mehr, wie innovativ und up to date ihre Galerie ist. Vor allem aber ist ein Gang durch DUVANS digitale Bilderwelt ein einzigartiges Erlebnis. Der Kolumbianer schöpft nämlich die neuen Möglichkeiten kreativen Schaffens ausgiebig aus.

Da sind Mini-Screens zu sehen, die den kompletten Entstehungsweg eines Bildes quasi im Zeitraffer zeigen. Auf großen, abstrakten Farbflächen tauchen plötzlich Formen und gegenständliche Zeichnungen auf. Farben werden überdeckt oder verschwinden wieder, es wird erprobt und verworfen. Das Bild wächst nach und nach zu einem Endprodukt zusammen.

Das „bewegte“ Bild eines Radfahrers wiederum wirkt wie die digitale Version eines Daumenkinos. Die Bewegung entsteht durch die Aufeinanderfolge mehrerer Bilder mit winzigen Veränderungen. Ein guter Schuss Humor gehört auch dazu.

Beim Video „Moon-Dialogues“ wiederum arbeiten sich auf dem Screen nach und nach zwei abstrakt gehaltene Personen heraus, die miteinander in ein Gespräch vertieft zu sein scheinen. Hier sieht man die virtuellen Pinselstriche und Bewegungen der Zeichenwerkzeuge in gemächlichem Tempo aufeinanderfolgen. Aber es gibt kein wirkliches Endergebnis: Malerei ist hier ein sich zyklisch verändernder Prozess.

Ein Merkmal aller Bildschirmkunstwerke: Die hinterleuchteten Farben besitzen eine Strahlkraft, wie sie analog kaum möglich erscheint. Die Screens erlauben zudem dreidimensionale Effekte. Der größte Unterschied zur konventionellen Malerei auf Papier oder Leinwand ist aber die Bewegung, die eine gewisse optische Spannung in die Kunst bringt.

Eine weitere Besonderheit der Borkener Ausstellung: DUVAN entdeckte bei einem Besuch der Galerie erstmals die neue Präsentationsform von Malerei auf Bildschirmen. Die Profitechnologie dazu, die Screens können unbesorgt 24 Stunden am Stück laufen, kommt aus der Ernst Medienwerkstatt. Der Künstler sowie die Medienwerkstatt aus Vreden arbeiten seitdem zusammen.

Fazit: Es lohnt sich, die Ausstellung zu besuchen. Das geht noch bis zum 24. Mai zu den regulären Öffnungszeiten der Galerie. Einen ersten Eindruck gibt es auf www.galerieopenart.de. (Ewald Kremer)

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