WESEKE/VELEN. Sein Weg war erst ein anderer. Nach dem Schulabschluss hat Johannes Brockjann eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker gemacht: „Doch ich habe schnell gemerkt, dass mir dabei der Kontakt zu den Menschen fehlt.“ Der 27-Jährige machte das Fachabitur in Metalltechnik und studierte – Religionspädagogik. Seine dreijährige Ausbildung zum Pastoralreferenten hat der gebürtige Velener in diesem Sommer in der Vredener Pfarrei St. Georg abgeschlossen. Zum 1. August wird Brockjann Pastoralreferent in der katholischen Pfarrei St. Ludgerus in Borken-Weseke. Seine Beauftragung durch Münsters Bischof Dr. Felix Genn bekommt er zusammen mit 21 weiteren Pastoralreferentinnen und -referenten aus dem Bistum am Sonntag, 27. September, im Gottesdienst um 14.30 Uhr im St.-Paulus-Dom.
Wenn er seine Kindheit und Jugend beschreiben soll, fällt Johannes Brockjann sofort „klassisch katholisch“ ein: „Ich war Messdiener, habe mich in der Erstkommunion- und Firmvorbereitung engagiert.“ Keine Jugendfahrt hat er verpasst. Motiviert und mitgezogen hat ihn besonders Jürgen Schulze Herding, seit vielen Jahren Pastoralreferent in der Velener Pfarrei St. Peter und Paul. Ihm hat es Johannes Brockjann auch zu verdanken, dass er es wagte, noch einmal Neues zu beginnen: „Vom Metallbau zur Religionspädagogik – das war schon ein Mentalitätssprung“, erinnert er sich an seine erste Zeit in Paderborn. Die allermeisten seiner Mitabiturienten haben sich für ein Ingenieurstudium entschieden.
Für den typischen Akademiker hält sich Brockjann so gar nicht: „Ich liebe das Dorfleben mit allem was dazugehört.“ Eine seiner Leidenschaften sind Schützenfeste: „Ich möchte unbedingt mal König werden. Vielleicht irgendwann in Borken-Weseke“, fügt er mit einem Augenzwinkern an.
Dass er seine erste Stelle in einer kleinen Pfarrei auf dem Land bekommen hat, gefällt Johannes Brockjann. Im Vergleich zur Pfarrei St. Georg in Vreden, wo er viel gelernt hat, erwartet ihn in Weseke eine kleinere Mannschaft. Für welche Aufgaben er künftig verantwortlich sein wird, steht noch nicht genau fest. Um die Kinder- und Jugendarbeit wird er sich aber sehr wahrscheinlich ebenso kümmern wie um die Firmkatechese. Und auch Beerdigungsdienste soll der 27-Jährige übernehmen.
Brockjann freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen in Weseke: „Deren Engagement ist ein großer Schatz.“ Mit ihnen gemeinsam möchte er neu denken und Ideen umsetzen. Ob Haupt- oder Ehrenamtliche, Brockjann ist eine Kirche auf Augenhöhe wichtig. Sein biblischer Lieblingsvers aus dem Buch Ezechiel unterstreicht dies: „Du Menschenkind, stelle dich auf deine Füße, so will ich mit dir reden.“
In seiner Freizeit arbeitet der Pastoralreferent übrigens gerne im Garten. Die Kegelabende mit seinen Kegelbrüdern in Velen möchte er ebenfalls nicht missen. Wann immer es seine Zeit erlaubt, ist er auf der Bahn dabei. (pd/kre)