Dick und Doof

HALLO-Redakteur Ewald Kremer wundert sich, womit manche Leute Gelbe Tonnen füllen

Eine Glosse von HALLO-Redakteur
Ewald Kremer

In den täglichen Polizeimeldungen findet man immer mal wieder eine Stilblüte oder ein Kuriosum, das einen schmunzeln lässt. Mitunter drängt sich dabei der Verdacht auf: Was anderes als Kleinganove konnte der Täter eigentlich auch nicht werden. Hier ein paar Fundstücke aus dem März:

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Besonders hohe Anziehungskraft auf Ganoven scheint die neue Mülltonne für recyclingfähige Umverpackungen zu haben. Die Tonne ersetzt bekanntlich den Gelben Sack und ist vor allem eins: Sehr groß! 240 Liter fasst das Gefäß. Da Verpackungsmüll nicht viel wiegt, sind 240 Liter durchaus angemessen. Das fand ein Einbrecher in Bocholt wohl auch. Er war in einen Kiosk am Bahnhof eingedrungen, wurde dann von einem Zeugen beobachtet, wie er mit der Gelben Tonne im Schlepptau das Gelände verließ. Die Mülltonne hatte er offensichtlich mit Tabakwaren gefüllt, die fehlten nämlich nach dem Einbruch.

Leichte Beute, mag man da im wahrsten Sinne des Wortes sagen. Mit dem Gewicht verschätzt haben sich dagegen Treibstoffdiebe in Heiden. Sie hatten den Tank einer Zugmaschine aufgebrochen und nach Auskunft der Polizei circa 300 Liter Diesel abgezapft. Den füllten sie offensichtlich in eine Mülltonne ab, die später in der Nähe des Tatortes gefunden wurde. Die Tonne muss unwahrscheinlich schwer gewesen sein, war aber leicht zu finden, denn einiges an Diesel war auf die Fahrbahn gelaufen. Ein Tipp an die Kraftstoffdiebe: 300 Liter Diesel passen nicht in eine 240 Liter Tonne – auch nicht, wenn man sie stark zusammenknautscht.

„Da habt Ihr Euch wohl ein wenig verschätzt“, möchte man auch den beiden Einbrechern zurufen, die in Gronau festgenommen wurden. Sie hatten versucht, durch ein Fenster in die Kellerräume eines Bürogebäudes einzudringen. „Sie passten aber aufgrund ihrer körperlichen Fülle schlichtweg nicht hindurch“, schreibt die Polizei in ihrem Bericht. Ob die beiden 30-jährigen dicke Freunde sind, wurde nicht mitgeteilt.

Nach dem Motto „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts“ versuchte sich ein 48-jähriger Autofahrer aus Voerde aus der Bredouille zu bringen. Die Polizei erwischte ihn in Anholt berauscht am Steuer, er hatte keine Fahrerlaubnis, dafür Einbruchwerkzeug und 40 Golfbälle im Wagen. Letztere hatte er auf einem nahen Golfplatz „gefunden“. Ihm sei nicht bewusst gewesen, dass dies ein Diebstahl darstelle, so der Mann. Und das Einbruchwerkzeug führe er nur mit, weil er sich selbst häufig daheim aussperre. Das Werkzeug brauche er dann, um in seine Wohnung zu gelangen. Keine Ausrede hatte er mehr, als die Beamten im Auto seinen Ausweis fanden. Darauf stand ein ganz anderer Name als der, den er den Beamten zuvor genannt hatte.

Bleiben Sie gesund und füllen Sie nie mehr Golfbälle in die Gelbe Tonne, als tatsächlich hineinpassen!

(aus HALLO Zuhause 02.2020)

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