Brunnenwasser untersuchen

Labormobil kommt am 8. September auf den Borkener Marktplatz

Im Garten wurde in diesem Jahr viel Wasser zum Befüllen des Plansch-beckens und zum Gießen von Gemüse benötigt. Auch im nächsten Sommer wird der Wasserverbrauch wieder erheblich ansteigen. Die Umwelt-schützer raten kostbares Leitungswasser zu sparen und das Wasser aus dem eigenen Gartenbrunnen zu nutzen. „Wichtig ist, dass geklärt wird, ob das eigene Brunnenwasser ohne Gesundheitsgefahren für die Kinder zum Planschen oder gar zum Trinken geeignet ist“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz. Doch leider verschmutzen Nitrate und Pestizide das Grundwasser unserer landwirtschaftlich intensiv genutzten Region. Auch können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser geraten. Viele Belastungen kann man nicht sehen oder riechen.
Die gemeinnützige Organisation VSR-Gewässerschutz bietet am Dienstag, den 8. September, auf dem Marktplatz in Borken eine Untersuchung des eigenen Brunnenwassers an. Wasserproben können von 15 bis 17 Uhr am Labormobil abgegeben werden. Milan Toups hilft Dipl.-Phys. Harald Gülzow am Informationsstand, damit die Bürger bei der Abgabe ihrer
Wasserprobe nicht lange warten müssen. Im Vorfeld wurde ein Hygiene- und Abstandsplan erstellt, damit alle sicher ihre Wasserprobe abgeben und trotz Corona ausführlich beraten werden können. Eine Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wird gegen eine geringe Kostenbeteiligung von zwölf Euro durchgeführt. Diese Untersuchung wird bereits vor Ort durchgeführt, so dass die Bürger ihre Ergebnisse schon gegen Ende der Aktion abholen können. Gegen weitere Kostenbeteiligungen werden umfangreichere Untersuchungen auf Parameter wie
Eisen, Phosphat oder Bakterien angeboten. Das Ergebnis dieser Analysen wird mit einer Bewertung per Post zugesandt. Die Brunnenbesitzer werden mit ihren Messwerten nicht allein gelassen.

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Das Team vom VSRGewässerschutz berät anhand der Messergebnisse wofür das Brunnenwasser geeignet ist. Außerdem beantwortet Dipl.-Phys. Harald Gülzow, der Experte zum Thema Brunnenwasserqualität, jeden Freitag zwischen 10 und 13 Uhr Fragen unter der Rufnummer 02831 9763342.

Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollen zur Probenahme und Transport Mineralwasserflaschen genutzt werden. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 l Flaschen aus Kunststoff. Das Team vom VSR-Gewässerschutz bietet am Mobil neben den allgemeinen Infos zu Belastungen und deren Ursachen auch eine individuelle Beratung für den jeweiligen Brunnenbesitzer an, um mögliche Belastungen und deren Ursachen zu besprechen. Die Umweltschützer möchten beim Thema Wasserqualität besonders die breite Öffentlichkeit einbeziehen. „Brunnennutzer haben das gleiche Ziel wie wir: Unbelastetes Grundwasser!“ so Susanne Bareiß-Gülzow. Die Brunnenbesitzer und der Verein tragen gemeinsam dazu bei, dass die Wasserqualität des Grundwassers verbessert wird – auch außerhalb von Wasserschutzgebieten.
Dem VSR-Gewässerschutz ist es wichtig, dass die Menschen über Belastungen des Grundwassers informiert sind. Messergebnisse werden deshalb regelmäßig in Karten zusammengefasst, um Belastungs-schwerpunkte deutlich erkennbar zu machen. So wurde auch eine Nitratkarte Nordrhein Westfalen 2019 erstellt, die auf der Homepage der Gewässerschützer eingesehen werden kann.
Seit 39 Jahren engagiert sich die Umweltschutzorganisation für den Schutz des Grund- und Oberflächenwassers vor Verunreinigungen. Der VSR-Gewässerschutz entstand als Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen im Rheineinzugssystem – damals noch unter dem Namen „Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse“. Der VSR-Gewässerschutz analysiert nicht nur, sondern bewertet, klärt auf, benennt die Ursache und stellt Forderungen, um die Belastungen zu
reduzieren.

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