BORKEN. Gute Noten für die Stroke Unit am St. Marien-Hospital. Eine Studie der AOK hat Daten von mehr als 250.000 Versicherten ausgewertet, die im Zeitraum von 2016 bis 2018 aufgrund eines Schlaganfalls in deutschen Krankenhäusern behandelt worden sind. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Anteil der verstorbenen Patienten gelegt. Diese sogenannte Sterblichkeit hat bei den in Borken behandelten Patienten erfreulicherweise von Jahr zu Jahr abgenommen und lag deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Im Jahre 2018 verstarb im Rahmen der Krankhausbehandlung in Borken nur noch einer von 20 Patienten – deutschlandweit waren es mit 11,2 Prozent mehr als doppelt so viele. Die Studie hat aber auch nachverfolgt, wie viele Patienten in den Monaten nach Entlassung aus dem Krankenhaus starben. Nach einem Jahr lag die Sterblichkeit der auf der Stroke Unit in Borken versorgten Patienten bei 19,6 Prozent. Im Umkehrschluss haben über 80 Prozent das erste Jahr überlebt. Laut Studie wäre auf Basis der deutschlandweiten Daten eigentlich eine um knapp 50 Prozent höhere Sterblichkeit zu erwarten gewesen. Konkret bedeutet dies, dass nach einer Behandlung in Borken hochgerechnet pro Jahr etwa 100 Menschen mehr überlebten als erwartet. Zudem erlitten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt nur halb so viele Patienten innerhalb eines Jahres einen erneuten Schlaganfall.
Laut Dr. Kley, Chefarzt der Klinik für Neurologie, scheint es mehrere Faktoren zu geben, die für diese höhere Überlebensrate sorgen. „Ein ganz wichtiger Punkt ist der Faktor Zeit. Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und optimierte Abläufe in unserer Klinik können die Patienten schnellstmöglich einer Akuttherapie zugeführt werden. Dies rettet Nervenzellen und Leben.“, erklärt Kley, „Auffällig ist auch, dass der Anteil von Schlaganfall-Patienten, bei denen wir bestimmte Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) feststellen, höher ist als im Bundesdurchschnitt. Ich denke das liegt vor allem daran, dass wir sehr genau danach suchen.“ Darüber hinaus gebe es in Borken weniger Lungenentzündungen und daraus folgende Beatmungen. (pd/kre)