BORKEN. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hat am heutigen Donnerstag der Stadt im FARB die Urkunde über die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (kurz AGFS) überreicht. Dabei stellte er die hohe Quote an Radfahrern in der Kreisstadt heraus: „30 Prozent der Wege in Borken werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Im Landesdurchschnitt sind es nur elf Prozent.“ Borken wolle 40 Prozent erreichen. „Bei der Stadtentwicklung muss das Fahrrad immer mitgedacht werden. Als Land unterstützen wir Sie gerne dabei“, so der Minister.
Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing hatte zuvor betont, die Auszeichnung helfe, das Bewusstsein darüber zu stärken, dass Fahrradfahren nicht nur der Gesundheit diene, sondern auch dem Klimaschutz. „Wir sind seit vielen Jahren am Thema dran und haben ein umfangreiches Radwegekonzept entwickelt.“ Sie hob den Aa-Radweg samt Unterführung des Nordrings und die Lange Stiege, die zur Fahrradstraße werden soll, als Beispiele hervor. „Wir haben schon einen hohen Standard erreicht, aber auch noch viele Projekte auf der Agenda. Wir wollen nun – um in Radfahrer-Jargon zu bleiben – noch einen Gang höher schalten“, so die Bürgermeisterin mit Blick auf die Vertreter der Ratsfraktionen, die sich einstimmig für die Bewerbung bei der AFGS ausgesprochen hätten.
Dass die Auszeichnung eine Würdigung des bisher Erreichten, aber vor allem auch Verpflichtung zu noch mehr Anstrengung sei, machte Michael Blaess von der AGFS deutlich. Er nannte Netzdurchlässigkeit, Barrierefreiheit, die Durchlässigkeit von Sackgassen, Abstellanlagen für Räder und die Errichtung eines Arbeitskreises Radverkehr als mögliche Projekte. Vor allem beim Fußverkehr sah er noch Entwicklungsmöglichkeiten. „Der ist in Borken nur schwach entwickelt“, so Blaess.
Borken ist das 90 Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft, die sich als Kompetenz-Netzwerk versteht, Wissen, Ideen und Erfahrungen unter den Mitgliedern austauscht, aber auch den Zugang zu Fördermitteln des Landes vereinfacht. Zielmarke ist es, dass ca. 60 Prozent der Wege in den Städten zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. (kre)
Lesen Sie dazu auch den kritischen Kommentar von Ewald Kremer aus der Print-Ausgabe der HALLO 08.2020, Seite 35. https://www.hallo-borken.de/wp-content/uploads/2020/07/HALLO-Borken-08.2020_web.pdf