„Ausbildung – gerade jetzt!“

KREIS BORKEN. „Ausbildung – gerade jetzt!“ – Diese Botschaft stellten Landrat Dr. Kai Zwicker, Johann Meiners (Geschäftsführer Arbeitsagentur Coesfeld-Borken), Norbert Steinig (IHK-Standortleiter Westmünsterland), Christoph Bruns (Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Borken) und Dr. Heiner Kleinschneider (Geschäftsführer der WFG Kreis Borken) in den Mittelpunkt ihres „Ausbildungsgipfels“ in Corona-Zeiten. Nach mehreren Treffen und Verabredungen des Krisenstabs Wirtschaft zur Bewältigung der Corona-Folgen hatte Landrat Dr. Kai Zwicker die Vertreter aus dem Bereich Wirtschaft und Ausbildung eingeladen, um diesmal besonders die Situation der Ausbildungsbetriebe und der Bewerber in den Blick zu nehmen.

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Über 1600 freie Ausbildungsplätze

Die Corona-Krise hat zuletzt vieles verändert: Die wirtschaftliche Lage wird allgemein als unsicher eingeschätzt. Schülerpraktika in Betrieben, Ausbildungsmessen und Vorstellungs- und Beratungsgespräche wurden in den letzten Wochen vielfach abgesagt oder zunächst verschoben. Der Bewerbungsprozess läuft daher wahrscheinlich nicht immer ganz glatt und zeitlich anders als in den Vorjahren. Aber: „Es sind noch viele Ausbildungsplätze frei. Die Unternehmen suchen noch Auszubildende!“ war die einhellige Botschaft von Arbeitsagentur, IHK und Kreishandwerkerschaft. „Unternehmen benötigen weiterhin die Fachkräfte von morgen, die Ausbildungsbereitschaft ist ungebrochen“, so Johann Meiners. Für den Kreis Borken zählt die Agentur für Arbeit aktuell über 1.600 freie Ausbildungsstellen bei rund 550 unversorgten Bewerbern. Da gerade in der jetzigen Phase der eine oder andere Betrieb seine Ausbildungsplätze möglicherweise recht kurzfristig besetzen wird, ist es wichtig, dass sich die Jugendlichen bei der Berufsberatung der Agentur registrieren und „vormerken“ lassen. „So können wir den Unternehmen helfen, passende Bewerber zu finden.“

Die Agentur für Arbeit bietet für die Berufsberatung ab sofort eine eigene Telefonhotline unter Tel. 02541/919 888 an (montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr und montags bis donnerstags von 13 bis 16 Uhr) an. Auch IHK und Kreishandwerkerschaft stehen mit ihren Beratungsangeboten zur Verfügung, um Jugendliche und Betriebe zu beraten und zusammen zu bringen.

„Große Zuversicht im Handwerk“

„Die Anzahl der bis Mai neu eingetragenen Ausbildungsverträge ist auf dem Niveau des Vorjahres“, freut sich Christoph Bruns über die hohe Bereitschaft des Handwerks, weiterhin stark in Ausbildung zu investieren. „Das spricht auch für eine große Zuversicht im Handwerk!“ Gemeinsam mit Norbert Steinig ermutigt er alle Jugendlichen, direkt auf die Betriebe zuzugehen und sich um Betriebspraktika oder eine Ausbildungsstelle zu bewerben. „Wer bereits Interesse an einem bestimmten Ausbildungsbetrieb hat, sollte dort gerne anrufen und nachfragen, ob der Ausbildungsplatz noch frei ist und ob man sich noch bewerben kann.“ Auch Dr. Heiner Kleinschneider von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken betont die Bedeutung, die die duale Ausbildung für die mittelständische Wirtschaft im Kreis hat. „Ausbildung ist und bleibt eine ganz wesentliche Säule für die Fachkräftesicherung. Daran wird sich auch in der Nach-Corona-Zeit nichts ändern.“ (pd/vr)

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