KREIS BORKEN. Im November hatte der von der Bundesregierung ausgerufene Teil-Lock-Down noch keine direkten spürbaren Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld. Gegenüber dem Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 455 Personen auf nun 12.172 gesunken. Das entspricht einem Rückgang um 3,6 Prozent. Auch die Arbeitslosenquote ist gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Sie liegt aktuell bei 3,5 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert aus Oktober 2020. Gleichzeitig ist sie aber noch um 0,5 Prozentpunkte höher als im November 2019.
„Der Trend der letzten Monate setzt sich weiter fort. Insoweit zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil. Aktuell scheint sich der Arbeitsmarkt von den Corona Einschränkungen im Frühjahr weiter langsam zu erholen“, berichtet Johann Meiners, Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld. Auch die Witterung spiele bislang noch mit, wie er hinzufügt: „Im Dezember wird die Arbeitslosigkeit erwartungsgemäß jahresüblich steigen. In den Wintermonaten melden sich für gewöhnlich einige Beschäftigte insbesondere aus witterungsabhängigen Bereichen arbeitslos, wenn die Wetterverhältnisse ein Fortführen der Arbeiten nicht mehr zulassen. Wir werden aber weiter beobachten, ob die verlängerten und zum Teil verschärften Maßnahmen zur Pandemieeindämmung spürbare negative Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Die Hilfs- und Stützmaßnahmen der Politik wirken nicht nur kurzfristig; insbesondere auch die Verlängerung der Regelungen zur Kurzarbeit geben vielen Unternehmen mittelfristige Perspektiven.“
Verglichen mit dem Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit derzeit um rund 18 Prozent höher als im November 2019. Das sind 1.887 Arbeitslose mehr. Eine Differenz, die laut dem Arbeitsmarktexperten seit dem harten Lock-Down im Frühjahr kontinuierlich rückläufig ist. „Wir haben weiterhin die niedrigste Arbeitslosigkeit in NRW. Der Arbeitsmarkt reagiert in diesen schwierigen Zeiten nach wie vor robust.“, so der Agenturleiter.
Entwicklung der Kurzarbeit
Bei der Entwicklung der Kurzarbeit liegen nun die endgültigen Daten für den Monat Mai 2020 vor. Demnach ist die Kurzarbeit im Mai gegenüber April weiter gesunken. Mit den ersten Lockerungen der Corona-Beschränkungen sank die Anzahl der Unternehmen in Kurzarbeit von 3.698 im April auf 3.212 im Mai. Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit sank von 39.966 auf 31.875.
Auch die Hochrechnungen für Juni und Juli bestätigen die Tendenz, dass die Kurzarbeit mit weiteren Lockerungen zurückgeht. So waren es im Juni noch 2.446 Unternehmen mit 24.573 Mitarbeitern, die in Kurzarbeit waren. Im Juli reduzierte sich diese Zahl weiter auf 1.912 Betriebe mit 17.850 Beschäftigten. „An den finalen Daten, aber auch an den Hochrechnungen, zeigt sich sehr deutlich, welche direkte Auswirkungen der Lock-Down und die Lockerungen der Kontaktbeschränkungen haben“, erklärt Agenturleiter Meiners. „Aktuell führen die Maßnahmen zum Teil-Lock-Down wieder zu einer verstärkten Nutzung von Kurzarbeit. Die Zahl der Anzeigen steigt gegenüber den bisherigen Eindrücken aus dem Oktober wieder an. Dies ist durchaus auch ein positives Signal, denn es zeigt, dass die Unternehmen weiter an ihrem Personal festhalten wollen.“
Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken
Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis Borken ist im November weiter gesunken. Gegenüber Oktober dieses Jahres waren es mit 8.381 Personen 329 weniger. Das entspricht einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von 3,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im November bei 3,8 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. Damit liegt sie aber auch 0,5 Prozentpunkte höher als noch im Vorjahresmonat. Im November wurden 2.951 freie Stellen gemeldet, 28 mehr als noch im Oktober.
Der Arbeitsmarkt im Münsterland
Im gesamten Münsterland ist die Arbeitslosigkeit im November weiter zurückgegangen. Mit 39.820 Arbeitslosen waren es 1.865 weniger als noch im Oktober dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote ist dementsprechend von 4,5 Prozent auf nun 4,3 Prozent gesunken und liegt aktuell damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als noch im Vormonat. Im Vorjahr war die Arbeitslosenquote jedoch mit 3,8 Prozent noch um 0,5 Prozentpunkte niedriger. (pd/kre)