„Angebot trifft den Nerv“

Fünf Wochen im „Testlabor 3Eck“

BORKEN. Viele Nutzer, noch mehr Ideen. Dieses positive Resümee ziehen die Akteure im KulturKollektiv „3. Ort Borken“. Sie luden fünf Wochen nach Eröffnung des „3ECK“ im Neutor zum Pressegespräch.

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„Wir treffen den Nerv“, so der städtische Kulturkoordinator Simon Schwerhoff. Es gebe bereits reichlich Nachfrage für den Raum, der unkompliziert gebucht werden könne. Und auch die im bisherigen Prozess erarbeiteten Angebote würden gut angenommen. Dazu zählen beispielsweise das Format „ECK Geschichten“ der Remigius-Bücherei. Jeden dritten Donnerstag im Monat gibt es diese Vorlese- und Kreativstunde im Neutor. „Hier können wir ungestörter basteln oder am Smartboard arbeiten“, berichtet Büchereileiterin Angela Hoves. Die Ruhe und zentrale Lage schätzt auch die Musikschule und gibt hier einige Unterrichtsstunden.

Praktische Lebenshilfe

Auch Jürgen Friedrich von der VHS zeigte sich angetan. „Unser Schwerpunkt hier ist die digitale Zukunft, die ganz anders aussehen wird, als man sie sich derzeit vorstellt“, so Friedrich. Er bietet im „3Eck“ ganz handfeste Hilfestellung an. „Da will jemand mit seinem Enkel über WhatsApp chatten, weiß aber nicht wie“, nennt er ein Beispiel. Hier werde ihm geholfen. Friedrich ist jeden Montag von 14.30 bis 19 Uhr vor Ort und trifft überwiegend auf Ratsuchende im Alter von „45plus“.

Essen und Spielen möglich

„ESS ECK“ und SPIEL ECK“ lauten zwei Angebote von Elena Geuking, die „Kalles Bar“ gegenüber betreibt und mit einem Packen Gesellschaftsspiele unterm Arm zum Pressetermin gekommen ist. „Gesellschaftsspiele sind immer noch sehr beliebt, aber in den Familien gibt es häufig nicht genug Mitspieler“, sagt die Gastronomin. Das Spieleangebot startet im April, jeden zweiten Dienstag im Monat ist Zockerabend. Wer will, könne sich gastronomisch vom Kalles versorgen lassen. Es gebe aber keinen Konsumzwang.

Ein günstiges Gericht für fünf Euro bekommen die Besucher des Angebotes „ESS ECK“, das jeden ersten Dienstag im Monat von 17 bis 20 Uhr wahrgenommen werden kann. „Der Abendimbiss ist für Leute gedacht, die nicht allein essen möchten, oder für Zugezogene, die neue Menschen kennenlernen möchten“, so Geuking. Beide Formate seien übrigens Ergebnis einer Ideenkiste, die sie in ihrem Lokal aufgestellt hatte.

Das „3ECK“ sollen auch Vereine und Gruppen der Stadt nutzen können. Die Buchung erfolgt über die Stadtverwaltung. „Wenn man bei seinen Treffen beköstigt werden möchte, kann man uns ganz formlos ansprechen“, sagt Elena Geuking. „Für Treffen, die dem Ziel des Projektes „3.ORT“ entsprechen, nehmen wir keine Raummiete“, erklärt Musikschulmanager Simon Welsing. „Wir suchen ja ausdrücklich Leute, die das Konzept mittragen und sich hier ehrenamtlich einbringen.“

Wie geht es weiter?

„Das Testlabor dient dazu, weitere Bedarfe zu ermitteln und Erfahrungen zu sammeln“, sind sich Simon Schwerhoff und Simon Welsing einig. Die aktuelle Förderung im Programm 23. ORT“ ist auf ein Jahr beschränkt. „Dann benötigen wir ein neues politisches Votum vom Stadtrat“, erläutert Simon Welsing. Bei entsprechender Bewilligung durch das Land können man für die folgenden drei Jahre insgesamt 450.000 Euro bekommen, 20 Prozent dieser Summe müsste aber die Stadt oben drauflegen. (kre)

Zum Hintergrund

Gemeinsam mit der Musikschule, dem Kulturbüro und der Remigius Bücherei hat sich die Stadt Borken erfolgreich im Förderprogramm „DRITTE ORTE – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ beworben. Ziel des Netzwerkes ist es, im Zentrum der Stadt einen multifunktional genutzten Ort zu schaffen, der in Zukunft die Musikschule und die Remigius-Bücherei unter einem Dach verbindet und durch ein gastronomisches Angebot, Aufenthaltsbereiche und einem Veranstaltungsraum ergänzt wird.

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