41 neue Bisam- und Nutriafänger

Schulung im Kreishaus absolviert

KREIS BORKEN. Bisame und Nutria stellen kreisweit eine Gefährdung für den Hochwasserschutz an Dämmen und Böschungen der Fließgewässer dar. Daher bildete der Kreis Borken im Mai und im Juni 2022 wieder Bisam- und Nutriafänger aus. Da im Vorhinein das Interesse für die Schulung groß war, wurden zum ersten Mal zwei Termine im Kreishaus in Borken angeboten. Insgesamt ließen sich 41 Interessierte schulen. Neben den Teilnehmenden aus dem Kreisgebiet reisten auch Mitarbeiter des Muskusrattenbeherr/Waterschap Rivierenland aus den Niederlanden an, um künftig als neue Fänger für ein grenzüberschreitendes Pilotprojekt zu arbeiten.

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Bei den Schulungen im Kreishaus ging es insbesondere um die Grundsätze der tierschutzgerechten Bekämpfung der Tiere. Außerdem gab es Informationen darüber, welche arten-, naturschutz-  und wasserrechtlichen Belange zu beachten sind. „Bisame und auch Nutrias sind Nagetierarten, die große Schäden anrichten können. Eine Bekämpfung ist schon deshalb erforderlich, weil diese nicht heimischen Tiere hier kaum natürliche Feinde haben“, erläuterte Jessica Mach, Wasserbauingenieurin im Fachbereich Natur und Umwelt der Kreisverwaltung Borken. Ohne Fressfeinde können sich solche sogenannten invasiven Arten ausbreiten. Sie gefährden dadurch die biologische Vielfalt, andere Tier- und Pflanzenarten und damit auch die heimischen Ökosysteme. Bisame und Nutrias graben Wohnhöhlen in den sandigen Untergrund an den Gewässern. Das kann dazu führen, dass Uferböschungen abrutschen und Hochwasserschutzdeiche instabil werden. Zudem können auf diese Weise auf landwirtschaftlichen Flächen in der Nähe der Fließgewässer schwere Mähgeräte absinken oder die Feldfrüchte von Nagetieren gefressen werden.

Schulungsteilnehmer und Referentinnen. Foto: pd

Dr. Ellen Praha vom Fachbereich Tiere und Lebensmittel des Kreises und Jessica Mach vermittelten den Teilnehmern die Grundlagen des gesetzeskonformen Fangs der Tiere. Nach der schriftlichen Prüfung erfolgte der praktische Teil der Schulung am Gewässer. Der erfahrene Bisamfänger Josef Schüttert aus Gescher erklärte die Handhabung der zugelassenen Fallen und beschrieb, was bei der Aufstellung zu beachten ist. Jeder Teilnehmer muss nun noch zusätzlich einen erfahrenen Bisamfänger begleiten, um die praktischen Sachkenntnisse zum Fangen zu erlangen. Erst danach werden die amtlichen Ausweise durch den Kreis Borken ausgestellt.

Gewässeranlieger, die auf ihren Grundstücken Bisame oder Nutrias bemerken, sollten sich an den zuständigen Wasser- und Bodenverband wenden. Spaziergängerinnen und Spaziergänger, die an einer Falle vorbeilaufen, werden gebeten, diese nicht anzufassen oder gar zu entfernen. Mehr Informationen und die Namen der Ansprechpersonen gibt es unter www.kreis-borken.de/wbv. Für weitere Schulungen können sich Interessierte bei Jessica Mach vom Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken unter Tel. 02861/681-7124 anmelden. (pd/kre)

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