111 Jahre Internationaler Frauentag

Gleichstellungsbeauftragte Sienert: „Gleichberechtigung muss weiter in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden.“

BORKEN. Am heutigen 8. März wird wieder der Internationale Frauentag begangen. Es ist bereits die 111. Auflage dieses Tages. Wenn ein solcher Mahntag weiterhin nötig ist, wirft das kein gutes Licht auf die Gleichstellung von Mann und Frau. Tatsächlich sieht Carina Sienert, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Borken noch viel Handlungsbedarf. „Auch im Jahr 2022 erhalten Frauen bei gleicher Arbeit im Schnitt weniger Lohn als Männer, sind in Führungspositionen unterrepräsentiert und engagieren sich seltener in der Politik“, macht Sienert deutlich.

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Grund hierfür sei oftmals die Schwierigkeit, Familie und Beruf gut miteinander zu vereinbaren. Deutlich gezeigt habe sich dies vor allem in den vergangenen zwei Jahren, in denen die Corona-Pandemie das Leben bestimmte und zu Schul- und Kitaschließungen führte: Familien mussten sich neu organisieren. Die traditionellen Rollenbilder gerieten in einigen Familien wieder in den Vordergrund. „Oft waren es die Mütter, die ihre Arbeitszeit reduzierten, um die Kinder im Home-Schooling zu betreuen und zu unterstützen“, berichtet Carina Sienert.

Generell führen reduzierte Arbeitszeit und das niedrigere Erwerbseinkommen zum einen nicht selten zur finanziellen Abhängigkeit. Zum anderen sind Frauen so auch stärker von Altersarmut bedroht. Ein weiteres wichtiges Thema im Zusammenhang mit dem Internationalen Frauentag ist die häusliche Gewalt, auf die in Borken aktuell unter anderem die Rote-Bank-Aktion aufmerksam macht. „Diese beispielhaft aufgeführten Themenbereiche zeigen deutlich, dass der Internationale Frauentag auch heute noch wichtig ist und das Thema Gleichberechtigung weiter in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden muss“, fasst Carina Sienert zusammen.

Der Internationale Frauentag wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts ins Leben gerufen, um sich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie das Frauenwahlrecht und die politische Teilhabe stark zu machen. (pd/kre)

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